Herzerkrankungen „Herzbericht 2022“: Sterblichkeit geht leicht zurück – Rheinland-Pfalz im hinteren Mittelfeld
Durchblutungsstörungen durch Herzkranzgefäßverengungen (auch: „Koronare Herzkrankheit“, KHK) sind nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland. Nach den Zahlen des aktuellen Deutschen Herzberichts 2022 starben im Jahr 2021 insgesamt 121.172 Menschen an den Folgen – davon 45.181 am akuten Herzinfarkt. „Damit ist die KHK-Sterblichkeit gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Dieser Trend setzt sich, ähnlich wie bei der Herzinsuffizienz, seit 2011 fort“, sagte Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, bei der Vorstellung des Herzberichts 2022. Dieser Trend entstehe – vom Rückgang der Anzahl Raucher einmal abgesehen –, insbesondere durch „Verbesserungen der präventiven, rehabilitativen und therapeutischen Maßnahmen“.
Sterbeziffer: Schlechte Zahlen in Ostdeutschland
Die sogenannte Sterbeziffer für ein Bundesland kann bei Herzinsuffizienz, Koronarer Herzkrankheit oder Herzrhythmusstörungen nahezu doppelt so hoch liegen wie in einem anderen Land, so die Deutsche Herzstiftung. So hatte Sachsen-Anhalt auch 2021 die höchste Sterbeziffer mit 179 an Koronarer Herzkrankheit Gestorbenen pro 100.000 Einwohnern (Herzinfarkt: 65 Gestorbene). Am niedrigsten lag die Sterblichkeit in Hamburg (Koronare Herzkrankheit: 98 Gestorbene pro 100.000 Einwohner, davon Herzinfarkt: 37). Für Rheinland-Pfalz liegen diese Sterbeziffern bei 140 und 56 – das bedeutet einen Platz im hinteren Mittelfeld. Auffällig sei, dass auch 2021 Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt die geringste Versorgungsdichte mit zugelassenen Kardiologen hatten. Ein Zusammenhang der Ärzteanzahl mit der Sterblichkeit sei „zwar spekulativ“, sollte aber aufgearbeitet werden“, sagte Herzstiftungs-Chef Voigtländer. Die höchste Kardiologen-Versorgungsdichte gab es in Bremen mit 15.732 Einwohnern pro Kardiologe, im Saarland mit 15.844, in Hamburg mit 21.557 sowie in Rheinland-Pfalz mit 22.318 Einwohnern pro Kardiologe.