Pfalz Glamping im Selbstversuch: Die Wahrheit ist auf dem Platz
Gegen 0.30 Uhr in der Nacht auf Dienstag ringt man dann ein wenig mit sich selbst. Es ist kühl geworden im Tal der Moosalbe und damit auch im Zirkuswagen, so gefühlte 15 Grad. Was angenehm ist, wenn man aus der Rheinebene mit ihren schwülen Tropennächten kommt. Und dann auch wieder nicht, weil die Kühle in die alten Knochen zieht: Mitte fuffzich, da ist das meiste, was man tut, nur noch Spachtelmasse auf einer zunehmend verfallenden Substanz. Ringt man also mit sich selbst, ob man den Schlafsack aus dem Auto holen oder den Heizlüfter im Zirkuswagen anmachen soll. Streit zwischen guten Vorsätzen und innerem Schweinehund also, da steht der K.O.-Verlierer eigentlich von vorneherein fest. Muss ja nur kurz laufen, der Lüfter, und außerdem hat man ja ne PV-Anlage, die werden den Strom ja wohl irgendwie von Ludwigshafen in die Westpfalz brihrmzzzzzzzzzz.
Also irgendwie hat man sich auf Wildnis vorbereitet – und ist in betreutem Wohnen gelandet. Will sagen: Die Hälfte des Campingbedarfs im Kofferraum hätte auch zu Hause bleiben können. Die LED-Lampe mit Akku beispielsweise: unnötig wie ein Kropf. Um den Teich und am Rand des Bachs stehen Lampen, man wird hier auch des Nachts unfallfrei zu den Waschräumen kommen. Der lösliche Kaffee: reiner Ballast. Auf der Anrichte im Wagen steht eine Kaffeemaschine. Der Schlafsack: So was von verzichtbar, nicht nur wegen des Lüfters: Empfangschef Mike hat eine Kiste mit Laken und Bezügen für die Bettwäsche gerichtet, geschlummert wird hier auf Matratze und im Bettgestell und nicht auf der Isomatte, selten so ein gutes Kopfkissen gehabt.
Camping ohne große Vorbereitung
Was alles wohl zum Charme der festen Unterkunft auf dem Zeltplatz beiträgt: Die Möglichkeit, zu campen, ohne sich groß aufs Camping vorzubereiten. Im vorliegenden Fall: Im Zirkuswagen auf dem Gelände des „Camping Moosalbtal“, idyllisch gelegen zwischen Bergflanken und Wald, etwa auf halber Strecke zwischen Kaiserslautern und Pirmasens. Rechts der Teich, links die Bach, dazwischen ein rot-weiß geschecktes Kätzchen, jetzt isses weg.
Bieten inzwischen viele Campingplätze an: Bezugsfertige Mobilheime oder Blockhütten, an der Weinstraße beispielsweise wuchert man mit Lokalkolorit und greift gerne zur Fassform. Ist klar, warum das Konzept boomt: Nicht jeder hat eine komplette Campingausrüstung – und beispielsweise junge Familien können so, in der Mietunterkunft, vergleichsweise preiswert Urlaub machen.
Und, wie gesagt: aufwendige Vorbereitung entfällt. Es erweist sich beispielsweise als vollkommen unnötig, Wassertemperatur und Fließgeschwindigkeit der Moosalbe im Internet nachzuschauen, um zu prüfen, ob man da Riesling und Sauerwasser drin kühlen kann, wir reden hier vollkommen hypothetisch, versteht sich. Im Zirkuswagen gibt’s einen Kühlschrank und eine Kochplatte und sowieso reichlich Steckdosen. Die Hülse der Doppelsteckdose neben dem Spülstein hat man gerade abgesemmelt, grobmotorisch, wie man eben so ist, geht aber problemlos wieder drauf und sitzt bombenfest. Alles ist gut.
Allein der Weg zu den Waschräumen ist hier schon ein wenig Urlaub: Baumreihen zwischen Bach und Teich, und an die Stämme hat irgendjemand kleine Tafeln mit Sinnsprüchen aufgehängt, Textprobe: „,Danke’ sagen ist leichter zur vergessen als ,Bitte’. Bitte: Vergiss das nicht, Danke.“ Von ferne weht Blasmusik herein, was nicht weiter erstaunlich ist: Der Campingplatz Moosalbtal ist der einzige, jedenfalls in Rheinland-Pfalz, der von einem Musikverein betrieben wird – und der, die „Moosalbtaler Blasmusik“, ist dann nach Eigenangaben auch noch der größte Musikverein im Land. Beides hängt wohl zusammen.
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