Die Pfalz von oben Kloster Limburg: So alt wie der Dom
Das Kloster Limburg, das eigentlich „Stift zum Heiligen Kreuz“ hieß, ist so alt wie der Speyerer Dom. 1025 begann der Umbau zum einem Benediktinerkloster, im selben Jahr, in dem der spätere Kaiser Konrad II. am Rhein anfing, sein Jahrtausend-Erbe in die Uferbank des Flusses zu setzen.
Ein Umbau war es deshalb, weil es an der Stelle zuvor schon ein Bauwerk gegeben hatte, und zwar eine Burg, die „Linthburg“ genannt wurde. Deren Ursprünge allerdings liegen im Dunkeln. Sie soll im 9. Jahrhundert erbaut worden sein, was sie zu einer der ältesten Burgen der Pfalz machen würde. Ihre Überreste kamen bei Grabungen zutage. Sie hatte wohl einen Saalbau, eine Eingangshalle und einen Wohnturm; sonst weiß man aber nichts über ihr Aussehen.
Bestand hatte die Abtei auf dem Berg über mehr als fünf Jahrhunderte. Ein friedliches Leben hatte man oft nicht als katholischer Mönch im Isenachtal. Denn das Kloster stand unter dem Schutz der Leininger Grafen, die sich immer wieder mit benachbarten Herrschern kabbelten, unter anderem den Pfalzgrafen bei Rhein.
Im Jahr 1449 ging allerdings von dem Kloster eine Entscheidung aus, die (Bad) Dürkheim auf Jahrhunderte in positiver Weise prägen sollte. Der Abt erließ in diesem Jahr eine neue Marktordnung, mit der aus dem Dürkheimer Jahrmarkt eine Kirchweih wurde. Und aus dieser Kirchweih entstand der Dürkheimer Wurstmarkt.
Eine Ruine voller Leben
Im folgenden Jahrhundert begann der Abstieg des Klosters. Es gelangte 1471 in den Besitz der Kurpfalz, woraufhin sich die Leininger an der Abtei abarbeiteten und sie beispielsweise 1504 niederbrannten. 1525 wurde das Kloster im Bauernkrieg in Mitleidenschaft gezogen, und Mitte des Jahrhunderts hatten die Mönche den eigenen Fürsten gegen sich, Ottheinrich, der die Reformation in die Kurpfalz gebracht hatte. Der Konvent löste sich in der Folge auf, das Kloster wurde zur Ruine.
Lange Jahrhunderte war das alte Gemäuer ein Steinbruch für die Bevölkerung der Umgebung. Mitte des 19. Jahrhunderts kaufte die Stadt die Überreste und ließ in ihrem Inneren und um sie herum einen Landschaftsgarten anlegen, es gab erste Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen am Gebäude. Im Lauf der Zeit wurden Teile der Limburg nicht nur am weiteren Zerfall gehindert, sondern auch wieder aufgebaut: So ist die Krypta kein historischer Bau, sondern eine Rekonstruktion aus dem Jahr 1982. Das Original war eingestürzt.
Neben der Stadt kümmert sich auch ein Verein, die „Aktion Limburg“, mit viel ehrenamtlichem Engagement um den Erhalt des noch immer beeindruckenden Baus. Dieser ist heute voller Leben: In der Krypta kann man zum Beispiel heiraten – sie ist offizielle Außenstelle des Standesamts der Stadt Bad Dürkheim. Auch der Rest der ruinösen Abteikirche ist wieder mit Leben erfüllt, hier finden in der warmen Jahreszeit Konzerte, Theateraufführungen und andere Veranstaltungen statt.
Kloster Limburg
Die Klosterruine auf dem Limburgberg ist frei zugänglich. Unmittelbar bei der Ruine befindet sich ein Parkplatz, die Zufahrt erfolgt von der Kernstadt nicht über die B37 im Tal, sondern über die Schillerstraße/Luitpoldweg (Seebach).
Die Serie
Unsere Videos aus der Reihe „Die Pfalz von oben“ zeigen bekannte Orte der Pfalz aus der Drohnen-Perspektive. Hier finden Sie alle Videos der Reihe, darunter auch das von der Limburg.