Rheinland-Pfalz Getreide wächst mäßig, Gemüse sprießt zu gut
Mainz/Mutterstadt (lrs/häm). Die Getreidebauern in Rheinland-Pfalz rechnen damit, dass sie dieses Jahr allenfalls eine mittelmäßige Ernte einfahren. Das Gemüse in der Pfalz sprießt dagegen prächtig. Aber das ist für die Landwirte auch nicht gut.
Immerhin: Ganz so schlimm, wie zwischenzeitlich befürchtet, kommt es bei der Getreideernte wohl nicht. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, sagt: Die Landwirte seien mit einem „blauen Auge davongekommen“. Zunächst waren die Ernteaussichten gut, dann machte Trockenheit den Pflanzen zu schaffen und den Bauern zunehmend Sorgen. Doch mittlerweile hat der Regen wieder einiges ausgeglichen. „Es gibt auch da und dort Ausfälle. Was wir befürchtet haben, tritt aber nicht ein“, sagt Schindler. „Wir kriegen eine Durchschnittsernte.“ Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau ist etwas skeptischer. Dessen Sprecher Herbert Netter sagt: „Wir rechnen mit einer leicht unterdurchschnittlichen Ernte aufgrund der großen Trockenheit, die wir vor allem im Juni hatten.“ Die Getreide- und Rapsernte werde voraussichtlich zwischen fünf und sieben Prozent unter dem langjährigen Mittel liegen. Das Gemüse auf den Feldern der Vorderpfalz sprießt derweil prächtig. „Das ist optimales Wachstumswetter“, sagt Johannes Trauth, der Vorstandssprecher des Pfalzmarkts in Mutterstadter (Rhein-Pfalz-Kreis). Rundum glücklich können die mehr als 1400 Mitglieder der Genossenschaft trotzdem nicht sein. Denn weil so viel Gemüse geerntet wird, sinken die Preise. Außerdem leiden die Vorderpfälzer Bauern darunter, dass der Winter so mild war. Normalerweise haben sie gegenüber der Konkurrenz einen Vorsprung, weil es bei ihnen nicht so kalt wird wie anderswo. „Aber diesmal war es in ganz Deutschland warm“, sagt Trauth.