Rheinland-Pfalz Babymord-Prozess: Anwalt hält Richter für befangen
«Frankenthal.» Mit Befangenheitsanträgen hat der Verteidiger im Frankenthaler Babymord-Prozess Alexander Klein gestern gegen den Vorsitzenden Richter Alexander Schräder protestiert. Aneinandergeraten sind die Juristen bei der Suche nach neuen Verhandlungsterminen. Das Problem: Klein steht nicht nur dem Frankenthaler zur Seite, der im Mai 2016 seine wenige Wochen alte Tochter Senna in den Tod stürzen ließ. Als Opfer-Anwalt vertritt er auch Angehörige eines Feuerwehrmanns, der beim BASF-Explosionsunglück im Oktober 2016 ums Leben kam. Der Prozess um diese Katastrophe beginnt am 5. Februar, in beiden Großverfahren soll mehrfach an denselben Tagen verhandelt werden. Die fürs BASF-Unglück zuständigen Richter weigern sich allerdings, ihren Terminplan für den langwierigen Babymord-Fall anzupassen. Richter Schräder wiederum muss den Prozess um den Tod des Säuglings zügig vorantreiben. Verteidiger Klein wirft ihm jetzt aber vor, das zulasten des Angeklagten zu tun. Ob Schräder deshalb als befangen zu gelten hat, müssen nun andere Richter entscheiden.