Im Garten Tipps rund um Narzissen im Garten

Sie sind der Hingucker im Beet, wenn noch nichts anderes austreibt: Narzissen zum Frühlingsbeginn.
Sie sind der Hingucker im Beet, wenn noch nichts anderes austreibt: Narzissen zum Frühlingsbeginn.

Wenn der Rest des Gartens so langsam anfängt, sich zu recken und zu strecken, sind die Narzissen längst in voller Blüte. Gartenprofis geben Tipps, wie die Frühblüher noch besser zur Geltung kommen.

Viele Narzissen sind strahlend gelb – wie die Sonne an den ersten Frühlingstagen. Doch selbst diese Farbwirkung kann sich in einem Garten verlieren, wenn man nur ein paar Exemplare hier und da einsetzt. Zwei Gartenexpertinnen verraten ihre Tricks, wie Narzissen – selbst die nicht gelben – intensiver im Garten wirken:

Tipp 1: Die Nachbarn stutzen

Die gute Nachricht vorweg: Blühen die Narzissen erst einmal, braucht man nur noch wenige gärtnerische Kenntnisse. Denn die Frühblüher stellen keine besonderen Ansprüche und gedeihen viele Jahre ohne große Pflege im Gartenboden. Man müsse bei Narzissen keine Sorge vor Ausfällen durch Fraßschäden an den Zwiebeln haben, so Malin Lüth, Slowflower-Gärtnerin aus Müllheim im Schwarzwald. Die Pflanzen seien robust und vermehrten sich schnell.

„Es sind die Nachbarn, die man auf die Blüte vorbereiten muss“, sagt Anja Maubach, Staudengärtnerin und Gartengestalterin aus Wuppertal. „Rechtzeitig vor dem Austrieb der Narzissen wird das trockene Kraut der benachbarten Stauden und Gräser abgeschnitten, damit sich die Narzissen frei entfalten können“, so Maubach.

Tipp 2: Viele Narzissen setzen

Eine Narzisse wirkt kaum, viele hingegen tun das in besonderem Maße. Daher rät Anja Maubach, die Frühblüher in großer Stückzahl im Garten zu verbreiten. „Man kann sich auf einzelne Sorten beschränken oder noch besser eine wilde Mischung aus verschiedenen Sorten pflanzen“, so die Staudengärtnerin.

Die Zeit spielt hierbei eine wichtige Rolle, denn Narzissen vermehren sich zuverlässig. Nach drei bis vier Jahren kann man die Zwiebeln nach der Blüte aus der Erde holen, die mittlerweile dichten Tuffs aufteilen und einen Teil davon an weiteren Orten im Garten einsetzen. So wächst der Bestand stetig weiter.

Anja Maubach widmet den Frühlingsblühern in ihrem Garten ein ganzes Beet. „Das ist mein Empfangskomitee für die neue Saison“, sagt die Expertin. Ende Mai, wenn das Laub der Zwiebelblumen trocknet, verteilt sie auf dem Beet frische Erde und pflanzt jede Menge Sommerblumen als Nachfolger ein.

Tipp 3: Die Vielfalt ausnutzen

„Wenn man sich das Angebot mal genauer anschaut, gibt es keineswegs nur das bekannte, mitunter grelle Gelb der Osterglocken“, sagt Malin Lüth. Es gibt lachsfarbene Narzissen und natürlich auch die ebenfalls gut bekannten weißen und zitronengelben Varianten.

Auch der Wuchs variiert: Auf dem Markt sind Mini-Narzissen, Sorten mit gefüllten Blüten, mit gerüschten Blütenblättern und viele mehr. Damit lassen sich laut Anja Maubach bezaubernde Gartenbilder gestalten.

Als Klassiker gelten die gelbe Sorte ’February Gold' und die weißblühende 'Thalia'. Beide Sorten sind mit 25 Zentimetern eher niedrig, aber sie stehen dafür auch stabil.

Für etwas mehr Extravaganz, aber gleichzeitig auch Robustheit steht die Sorte 'Tahiti'. Sie hat gefüllte gelbe Blüten, in deren Mitte sich ein paar kürzere, orangerote Blätter zeigen. Auch 'Blushing Lady' und 'Pink Charme' spielten mit einem mehr oder weniger kräftigen Apricot in der Blütenmitte, so Gärtnerin Malin Lüth. Damit sind die Sorten trendverdächtig. Denn zurzeit angesagt sind laut der Expertin hell-orangefarbene Varianten. Noch ein Tipp von Malin Lüth: die Sorte 'Petit Four' mit weißen Blütenblättern außen und einer prächtig gefüllten Kelchblüte in der Mitte, die rosa-, aprikosen- und pfirsichfarbene Akzente trägt.

Tipp 4: Blütezeit strecken

Kauft man Sorten mit verschiedenen Blütezeitpunkten, erstreckt sich die Narzissenpracht über längere Zeit im Garten – zum Beispiel von der frühen Sorte 'February Gold' bis zu den spät blühenden Dichter-Narzissen.

Tipp 5: Düfte intensivieren

Manche Sorten duften auffallend angenehm. Gärtnerin Lüth rät: „Je mehr Narzissen im Garten gepflanzt werden, desto intensiver nimmt man den angenehmen Duft in den Frühlingswochen wahr.“ Besonders gelingt das mit Sorten, die für ihren Duft bekannt sind wie etwa die Engelstränen- und Dichter-Narzissen (Narcissus triandrus und poeticus).

Tipp 6: Kraft fürs nächste Jahr

Nach der Blüte wächst das Laub der Frühblüher weiter – und es ist wichtig, es nicht sofort zurückzuschneiden. Denn über das Grün sammeln die Zwiebeln im Boden nun Energie ein, die sie für die Blütenanlagen für das kommende Frühjahr dringend brauchen.

„Will man die Narzissen jetzt verwöhnen, gibt man reifen Kompost um die Pflanzen, damit alle Nährstoffe ausreichend vorhanden sind“, sagt Malin Lüth. Das Laub bleibt stehen, bis es trocken ist.

Lüth empfiehlt, auf Rasenflächen die Bereiche mit Narzissen beim Mähen auszusparen, bis die trockenen Blätter herausgezogen werden können. „Da kommt schon mal viel unansehnliches Laub zusammen“, sagt Anja Maubach und rät daher, diesen Aspekt beim Einsetzen von Narzissenzwiebeln auf Rasenflächen nicht zu unterschätzen. In einem Beet lasse sich das vergehende Laub dagegen geschickt hinter Stauden und Gräsern verstecken, die erst nach der Narzissenblüte austreiben würden, so die Gärtnerin.dpa

Die Engelstränen-Narzisse duftet.
Die Engelstränen-Narzisse duftet.
’Tahiti’ hat gefüllte Blüten.
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’Pink Charme’ fällt durch große Blüten auf.
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Auch die Dichternarzisse besticht durch ihren Duft.
Auch die Dichternarzisse besticht durch ihren Duft.
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