Staude des Jahres Die Schafgarbe: Ein Heilendes „Herdentier“

Schmucker Blütenstand der Schafgarbe.
Schmucker Blütenstand der Schafgarbe.

Eine Schafgarbe kommt selten allein: „Schafgarben sind Herdentiere“ heißt es beim Bund deutscher Staudengärtner, der die Pflanze aus der Familie der Korbblütler zur Staude des Jahres kürte.

Ihr botanischer Gattungsname Achillea nimmt Bezug auf die heilenden Eigenschaften ihrer Inhaltsstoffe. Schon der griechische Sagenheld Achilleus, der einzig an seiner Ferse verwundbar war, soll sie genutzt haben, um nach der Schlacht von Troja einen verwundeten Gefährten zu behandeln. Wegen der heilenden Wirkung heißt die Staude volkstümlich auch Soldatenkraut und Blutstillkraut. Ausführlich beschreibt Hildegard von Bingen, wie die Schafgarbe in Wasser zu kochen und mäßig warm auf den Wundverband zu bringen sei. „So nimmt sie der Wunde das Eitern und Geschwürigwerden...“

Von Schafen geliebt

Als anspruchslose Pflanze gedeiht die Jahresstaude auf Wiesen, Äckern, an Wegrändern oder Schuttplätzen. Sie kann sich schnell ausbreiten. Die Blütenkörbchen setzen sich aus vier bis sechs weißen, manchmal auch rosa bis roten Zungen- und wenigen gelblichen Röhrenblüten zusammen.

Ihre dichten Blätter sind fein gefiedert. Weil die Schafgarbe gern von Schafen gefressen wird, beziehen sich viele regional verwendete Namen auf das Weidetier. Auch soll die weiße Blütenfarbe ans Fell der Schafe erinnern. Die Blüten werden von vielen Insekten aufgesucht, die für die Bestäubung sorgen. Mit Nektar und Pollen hält die Schafgarbe reichlich Nahrung für ihre Besucher bereit.

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