Rheinpfalz Flächen für junge Familien

Der Dorfplatz in Dörnbach wurde neu gestaltet.
Der Dorfplatz in Dörnbach wurde neu gestaltet.

Acht bis zehn neue Bauplätze sollen im Jahr 2019 in Dörnbach entstehen. Der kleine Ort in der Nordpfalz ist ein Stadtteil von Rockenhausen und soll langsam, aber stetig wachsen. „Wir wollen das Baugebiet ,Im Schlüssel‘ erweitern. Der Bedarf ist da: Wir haben junge Familien, die sich ein eigenes Haus errichten wollen“, sagt Ortsvorsteher Uwe Bals.

„Wir hoffen 2019 die Erschließung zu bewältigen, damit in der Sommerzeit eventuell die ersten Bauherren mit ihren Häusern beginnen können“, fährt er fort. Zudem gibt es im Ort einige Baulücken, wobei es sich ausschließlich um Flächen in privatem Eigentum handelt. Im ersten Abschnitt des Baugebiets „Im Schlüssel“ wurden bislang alle Grundstücke von einem Bauträger vermarktet. Die Bebauung steht vereinzelt noch aus. „Für den zweiten Bauabschnitt wird noch geprüft, auf welche Weise wir erschließen wollen, ob wieder ein Bauträger verpflichtet wird oder die Stadt selbst einspringt“, erklärt Bals. Ein Leerstandsproblem gebe es in Dörnbach nicht, der Ortskern sei weitgehend bewohnt, allerdings überwiegend von älteren Mitbürgern. Bislang sei es nie ein Problem gewesen, leerstehende Gebäude wieder zu vermarkten, wohl auch, weil der Ort über schnelles Internet verfügt. „Auch drei große Bauernhöfe konnten in den vergangenen Jahren verkauft werden, haben neue Investoren und Bewohner gefunden“, so Bals.

Viele Pendler

Während Dörnbach, wie viele Gemeinden in der Umgebung auch, früher vor allem von der Landwirtschaft geprägt war, pendeln heute viele Arbeitnehmer aus. Es gibt nur noch zwei Nebenerwerbslandwirte und eine Pferdehaltung. Die meisten Dörnbacher arbeiten in Rockenhausen, der Umgebung oder im Raum Kaiserslautern, der leicht zu erreichen ist. Im Zuge der Dorferneuerung tut sich einiges im Ort. Der Dorfmittelpunkt wurde schon neu gestaltet, ein Bürgerzentrum ist in Planung. Das alte Bürgerhaus wird abgerissen, ein Neubau soll in mehreren Bauabschnitten realisiert werden.

Spitzname "Gummere"

Die Dörnbacher werden im Volksmund „Gummere“ (Gurken) genannt. „Dazu gibt es eine Geschichte“, erzählt Bals. Früher, zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, hatten die Kerweborsch meist kein Geld, sind deshalb durch die Gärten gezogen und haben dort die Gurken mitgehen lassen, um sie dann bei der Kerwemusik zu verkaufen. Das sei in der Chronik des Ortes nachzulesen. Seit 1194 ist Dörnbach nachweislich besiedelt, damals zunächst als Teil der Grafschaft Reipoltskirchen in Urkunden erwähnt. Besonders gefeiert werden Ortsjubiläen in Dörnbach aber nicht. „Wir haben so viele Feste bei uns, die von unseren fleißigen Vereinen ausgerichtet werden“, begründet Bals. Das bekannteste Fest sei die Gummere-Kerb, die Kerwe, die von Freitag bis Dienstag immer am ersten Wochenende im September gefeiert werde. Hierbei stehe der Turn- und Sportverein (TSV) in vorderster Linie. Dann gibt es noch das „Gefüllte-Fest“, was TSV und Feuerwehrförderverein auf die Beine stellen. „Gefüllte“ sind in Dörnbach Knödel, die mit einer deftigen Füllung versehen werden. „Vor dem Fest kommen 30 Frauen aus dem Ort zusammen, die diese Leckerei zubereiten. Das können nur die Dörnbacher so gut“, zeigt Bals Lokalpatriotismus. Gerade dieses Fest locke Auswärtige an. Zur Maifeier am 30. April lädt jährlich der Feuerwehrförderverein ein. Der Musikverein bietet am 3. Oktober ein Federweißer-Fest in einem alten landwirtschaftlichen Anwesen an. Gefeiert werde in einer Scheune und im Hof, was sehr gut angenommen werde. Der Vorweihnachtstreff des Musikvereins am Bürgerhaus und das Herbstkonzert des Gesangvereins im Sportheim runden das Angebot ab. Die meisten Veranstaltungen finden im Sportheim statt, wohin regelmäßig zum Schlachtfest eingeladen wird. Das nächste findet am 29. Dezember statt. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

Zwei Fragen - zwei Antworten

Uwe Bals (55) lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in seinem Heimatort Dörnbach. Der kaufmännische Angestellte arbeitet in Rockenhausen bei einem Autozulieferer und ist seit 2005 Ortsvorsteher. Wo ist Ihr Lieblingsplatz? Das ist meine Terrasse hinterm Haus. Dort habe ich eine überdachte Lounge gebaut. Dorthin kann ich mich zurückziehen, habe Ruhe, um zu lesen. Warum sollte man herziehen? Dörnbach ist ein kinderreicher Ort. Als Stadtteil von Rockenhausen bietet er eine gute Infrastruktur. Neubürger werden willkommen geheißen und schnell integriert.jös

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Ortsbürgermeister Uwe Bals
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