Kreis Germersheim Immer mehr Frauen arbeiten

Immer mehr Frauen sind berufstätig. Deutschlandweit ist die Beschäftigungsquote von Frauen in rund anderthalb Jahrzehnten stetig gestiegen. Im Kreis Germersheim waren zuletzt rund 53 Prozent aller Frauen im erwerbsfähigen Alter in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. 2000 lag der Anteil noch bei 42,8 Prozent.

Die Zahlen des Regionalatlas beschränken sich auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Sie sind also nicht gleichzusetzen mit den Erwerbstätigenquoten, die auch Selbstständige, Beamte oder Minijobber umfassen, die nicht der Versicherungs- und Beitragspflicht unterliegen. Wenn der Statistiker von „Beschäftigten“ spricht, meint er Arbeitnehmer, die die Sozialversicherungskassen füllen. Es sind nicht zuletzt die Mütter, die nach der Babypause auf den Arbeitsmarkt drängen - das schlägt sich auf die Quoten nieder: Rund 53 Prozent erreichte die Beschäftigungsquote von Frauen 2014 im Kreis Germersheim (Vorjahr: 51,4). Bundesweit lag sie bei 53 Prozent, wobei sie über alle Stadt- und Landkreise hinweg von 39 Prozent (Stadt Gelsenkirchen, Nordrhein-Westfalen) bis 66 Prozent (Kreis Hildburghausen, Thüringen) variierte. Bei den Männern weist die Statistik bei uns eine Beschäftigungsquote von 66,9 Prozent aus, deutschlandweit erreichte sie rund 60 Prozent. Machen wir eine Bundesliga daraus, dann liegt der Kreis Germersheim bei den Männern, die sozialversicherungspflichtige Jobs haben, auf Platz 43 und bei den Frauen auf Platz 207. Erfasst werden dabei jeweils die prozentualen Anteile von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen und Männern an der jeweiligen Bevölkerungsgruppe im erwerbsfähigen Alter (15 bis 65 Jahre). Vollzeitbeschäftigte und Teilzeitbeschäftigte werden dabei gleichermaßen gezählt, ebenso Eltern in Elternzeit, deren Arbeitsverhältnis zum Erhebungszeitpunkt ruht. Blickt man zurück, so hat sich im Kreis Germersheim die Beschäftigtenquote der Frauen seit 2000 von 42,8 auf 53 Prozent gesteigert. Die Männerquote kletterte im selben Zeitraum von 60,4 auf 66,9 Prozent. Damit verringerte sich die Differenz zwischen der Frauen- und der Männerquote in knapp anderthalb Jahrzehnten um 3,7 Prozentpunkte. Bundesweit schrumpfte der Abstand um 2,3 Prozent. Immer mehr Frauen haben einen Job. Klingt prinzipiell gut. Doch so einfach ist die Gleichung nicht. Da sämtliche Arbeitsverhältnisse gleichermaßen in die Erhebung einfließen, geht ein Fakt etwas unter: nämlich, dass im Schnitt nur 4 von 10 Frauen Vollzeit arbeiten (Stand 2013). Der weitaus größere Anteil der Frauen (rund zwei Drittel) findet sich im Teilzeitbereich wieder; jede Siebte arbeitet sogar weniger als 15 Wochenstunden, also in Jobs, die nicht die Existenz sichern können. |zds

x