Politik Zuwanderung: Mehr Studenten, weniger Asylbewerber
„Die humanitäre Zuwanderung ist in den letzten vier Jahren zurückgegangen, aber es kommen mehr Menschen nach Deutschland, um zu studieren und zu arbeiten“, heißt es im Migrationsbericht für das Jahr 2019, den die Bundesregierung am Mittwoch beschlossen hat.
Von den 81,8 Millionen Einwohnern Deutschlands hatte 2019 mehr als jeder Vierte (21,2 Millionen) einen Migrationshintergrund. Das sind etwa 400.000 mehr als im Vorjahr. Menschen aus der Türkei stellen hier die größte Gruppe. „Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt“, heißt es im Bericht.
1,6 Millionen Menschen zogen 2019 nach Deutschland
Insgesamt zogen 2019 rund 1,6 Millionen Menschen nach Deutschland, ähnlich viele wie im Jahr zuvor. Etwa 66 Prozent der Zugewanderten kamen demnach aus einem europäischen Land. Gleichzeitig wurden 1,2 Millionen Fortzüge erfasst. Es handelt sich laut Bericht um den niedrigsten Wanderungssaldo seit 2011.
Die Anzahl der Asylsuchenden in Deutschland ist 2019 erneut gesunken. 142.509 Menschen stellten einen Erstantrag, etwa 20.000 weniger als im Vorjahr. Von den Erstantragstellern waren etwa 22 Prozent Kinder im Alter von unter einem Jahr, die in Deutschland geboren wurden.
Über 400 000 ausländische Studierende
Während die Anzahl der Erstantragstellenden sinkt, steigt eine andere: die der ausländischen Studenten. An den deutschen Hochschulen waren im Wintersemester 2019/20 rund 410.000 Studierende aus dem Ausland eingeschrieben. Davon gehörten über drei Viertel zu sogenannten Bildungsausländern. Hiermit sind unter anderem Studenten gemeint, die über eine ausländische Hochschulzugangsberechtigung verfügen. Rund 110.000 dieser Bildungsausländer haben 2019 ein Studium in Deutschland begonnen. Zum Vergleich: 2015 waren es noch etwa 10.000 weniger.