Politik Wieder Zuschauer in Fußballstadien erlaubt

3000 Sitzplätze können im Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadion vergeben werden.
3000 Sitzplätze können im Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadion vergeben werden.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat die Corona-Regeln gelockert: Zu Veranstaltungen sollen ab 15. September mehr Personen zugelassen werden. Auch für Weihnachtsmärkte und die Fasnacht gibt es Pläne.

Weihnachtsmärkte sollen in Corona-Zeiten entweder stark entzerrt werden oder sie sollen als „Weihnachtsdorf“ nur für eine begrenzte Anzahl von Besuchern zugänglich sein, die zugleich ihre Kontaktdaten hinterlegen. Das sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung der 11. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes. Am Vormittag hatte sie sich mit den kommunalen Spitzenverbänden auf Einzelheiten geeinigt.

Veränderungen wird es bei gewerblichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen geben. Statt 150 Personen dürfen sich ab 15. September 250 Leute in Innenräumen versammeln – geeignete Hygienekonzepte vorausgesetzt. In Kinos beispielsweise muss künftig nur noch ein Sitzplatz zu einer fremden Person frei bleiben, der Mindestabstand von 1,50 Metern entfällt dann. In großen Sälen mit fester Bestuhlung dürfen zehn Prozent der Sitzplätze besetzt werden, auch wenn die Anzahl von 250 überschritten wird. Unter freiem Himmel werden 500 Personen erlaubt sein, statt 350.

Erstmals FCK-Fans gegen Dresden

Fußballspiele dürfen wieder vor Zuschauern ausgetragen werden. Zehn Prozent der Stadionkapazität können die Vereine besetzen – unabhängig von Sitz- oder Stehplätzen. Im Fall des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern wären rund 5000 Zuschauer erlaubt. Auch dafür ist ein Hygienekonzept vorzulegen. Erstmals können Fans am 18. September auf den Betzenberg. Dann empfängt der FCK die Mannschaft von Dynamo Dresden. Sollte es eine bundesweite Einigung für die Zuschauer in Stadien geben, werde die rheinland-pfälzische Verordnung kurzfristig angepasst, sagte Dreyer.

Für den Einzelhandel gibt es ebenfalls Erleichterungen: Galt bisher, dass eine Person pro zehn Quadratmeter erlaubt sei, ist es künftig eine pro fünf Quadratmeter. „Das Infektionsgeschehen hat sich stabilisiert, wir haben keine neue Dynamik“,sagte Dreyer zur Begründung der Lockerungen. Die 11. Coronaverordnung gilt zunächst bis zum 31. Oktober.

Dreyer forderte zudem Karnevals- und Fasnachtsvereine zu neuen Konzepten für die kommende Session auf. „Die Fasnacht ist kreativ und wird neue Formate finden“, erklärte Dreyer nach einem Gespräch mit Vertretern zweier Karnevalsverbände in Mainz. Die fünfte Jahreszeit werde es, „so wie wir sie kennen, in der nächsten Kampagne nicht geben“.

Die Pandemie in Rheinland-Pfalz breitet sich weiterhin schneller aus als noch im Juni oder Juli, hat sich im Vergleich zur Vorwoche aber nicht weiter beschleunigt.

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