Politik US-Truppenabzug: Pfälzer Standorte wohl nicht betroffen

Ein Kampfflugzeug vom Typ F-16 Falcon, aufgenommen auf der US-Airbase im rheinland-pfälzischen Spangdahlem.
Ein Kampfflugzeug vom Typ F-16 Falcon, aufgenommen auf der US-Airbase im rheinland-pfälzischen Spangdahlem.

[Aktualisiert 16.30 Uhr] Von dem Teilabzug der US-Truppen in Deutschland sind die Standorte in der Pfalz nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums nicht betroffen. Das gehe aus den Informationen aus Washington hervor, teilte das Ministerium am Mittwochmittag mit. Demnach trifft es aber einen anderen Standort in Rheinland-Pfalz: Spangdahlem in der Eifel.

Die Anzahl der US-Soldaten in Deutschland soll um fast 12.000 verringert werden – und damit deutlich stärker als bislang bekannt. Rund 6400 Soldaten sollen in die USA zurückgeholt werden, weitere 5400 sollen in andere europäische Länder verlegt werden, wie Verteidigungsminister Mark Esper am Mittwoch in Washington erklärte. Bislang hatte die US-Regierung von einem Abzug von rund 10.000 der etwa 36.000 Soldaten in Deutschland gesprochen.

Strategisch wichtiger Luftwaffenstützpunkt

Im rheinland-pfälzischen Spangdahlem ist das 52. Jagdgeschwader stationiert: Es umfasst eine F-16-Kampfjet-Staffel mit gut 20 Flugzeugen. Laut aktueller Angabe des US-Standorts Spangdahlem umfasst das dortige militärische Personal derzeit rund 5000 Personen. Der Standort ist zudem Arbeitgeber für rund 670 deutsche Zivilbeschäftigte, teilte das Innenministerium am Mittwoch mit.

Der US-Flugplatz gilt als strategisch wichtiger Luftwaffenstützpunkt der amerikanischen Streitkräfte in Europa. Das Geschwader unterstützt weltweit Einsätze der US-Luftwaffe und der Nato, vom Irak über Bosnien bis Afghanistan.

Lewentz: Gute Nachrichten für Ramstein

Es sei ein schwerer Schlag für die Eifelregion, sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht, als auch mit Blick auf die in Jahrzehnten aufgebauten freundschaftlichen Beziehungen zwischen Rheinland-Pfälzern und Amerikanern. „Es ist eine gute Nachricht für Ramstein, Kaiserslautern, Baumholder und die weiteren US-Einrichtungen in Rheinland-Pfalz, dass diese nicht betroffen sind. Das untermauert deren Bedeutung“, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz.

Die US-Präsenz in Rheinland-Pfalz stellt nach Angaben des Ministeriums einen besonderen Wirtschaftsfaktor dar. Im Land sind derzeit etwa 18.500 amerikanische Soldaten stationiert. Darüber hinaus gibt es rund 12.000 US-Zivilbeschäftigte und es leben ungefähr 25.000 Familienangehörige im Land. Darüber hinaus beschäftigen die hier stationierten US-Streitkräfte rund 7200 lokale zivile Kräfte.

Teilabzug im Juni angekündigt

„Wir halten die Entscheidung von Präsident Trump zum Truppenabzug aus Deutschland für grundsätzlich falsch. Deutschland und insbesondere Rheinland-Pfalz haben sich mit ihren Stationierungsstandorten stets als verlässliche Partner erwiesen. An allen rheinland-pfälzischen Standorten der US-Streitkräfte und mit allen Beteiligten von Army und Air Force galt jeher das Prinzip der guten Nachbarschaft und des Miteinanders auf Augenhöhe mit einer Vielzahl gewachsener persönlicher Freundschaften“, sagte Innenminister Roger Lewentz laut einer Mitteilung des Ministeriums dazu.

US-Präsident Donald Trump hatte den Teilabzug im Juni angekündigt und ihn mit den aus seiner Sicht zu geringen Verteidigungsausgaben Deutschlands begründet. Führende Demokraten im US-Kongress wollen den Truppenabzug per Gesetz stoppen. Aber auch in Trumps Republikanischer Partei gibt es Skeptiker.

An dieser Stelle finden Sie Kartenmaterial von Google Maps.

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