Politik Union: CSU will derzeit keine Debatte über Kanzlerkandidaten

„Ich rate dazu, jetzt keine langanhaltende Diskussion über Personalfragen zu führen“, sagte Dobrindt am Wochenende. „Die Union sollte nicht den Fehler machen, den uns die SPD im letzten Jahr im Detail vorgeführt hat. Nämlich sich monatelang mit sich selbst zu beschäftigen, während die Bürger Antworten auf die Zukunft unseres Landes erwarten.“
In Umfragen schneidet der bayerische Ministerpräsident Söder derzeit viel besser ab als CDU-Politiker, die sich als mögliche Kanzlerkandidaten in Stellung gebracht haben. Söder hätte nach einer Forsa-Umfrage derzeit beste Chancen auf die Kanzlerschaft, wenn der Regierungschef direkt gewählt würde. Gegen denkbare Kandidaten von SPD und Grünen wie Scholz und Grünen-Chef Robert Habeck könnte unter den abgefragten potenziellen Unionskandidaten nur er sich durchsetzen, ergab das neue RTL/ntv-Trendbarometer.
Söder: „Mein Platz ist immer in Bayern“
Söder, der in der Corona-Krise schon länger gute Umfragewerte hat, hatte vor einer Woche im „Tagesspiegel“ erklärt, der künftige Unions-Kanzlerkandidat müsse sich bei der Pandemie-Bewältigung bewiesen haben. Kurz darauf machte er dann aber erneut deutlich: „Mein Platz ist immer in Bayern.“
In der Union wird hinter den Kulissen diskutiert, ob es im Team Armin Laschet-Jens Spahn noch einen Rollentausch geben könnte – und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an Stelle von Laschet als CDU-Chef kandidieren sollte. Hintergrund sind Laschets sinkende Beliebtheitswerte. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, läge die Union jüngsten Umfrage mit 38 bis 39 Prozent vorn, gefolgt von den Grünen.