Corona Tod von Ärztin: Razzia bei Mann in Bayern

In Wien nahm am Montag eine große Menschenmenge an einer Gedenkveranstaltung teil.
In Wien nahm am Montag eine große Menschenmenge an einer Gedenkveranstaltung teil.

Im Fall der von Impfgegnern bedrohten und durch Suizid gestorbenen österreichischen Impfärztin Lisa-Maria Kellermayr hat die Generalstaatsanwaltschaft München die Wohnung eines Tatverdächtigen durchsuchen lassen.

Bei dem 59-Jährigen seien unter anderem Datenträger sichergestellt worden, die nun ausgewertet werden müssten, teilte die Ermittlungsbehörde am Freitag mit. Der Mann aus dem Landkreis Starnberg habe sich kooperativ gezeigt.

Die Staatsanwaltschaft im österreichischen Wels hatte den Hinweis auf den Tatverdächtigen gegeben. Gegen diesen läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung und Nachstellung Kellermayrs. Im Zuge dieses Verfahrens sei der Durchsuchungsbeschluss erwirkt worden.

Der Verdacht begründet sich laut Generalstaatsanwaltschaft auf Äußerungen des Beschuldigten im Internet und in sozialen Medien. Eine seiner auch bei Twitter verbreiteten Äußerungen lautete demnach, „wir beobachten Sie, und, wir werden solche Kreaturen vor die in Zukunft einzurichtenden Volkstribunale bringen.“

Leiche wurde obduziert

Die österreichische Impfärztin war vor einer Woche tot in ihrer Praxis im Bezirk Vöcklabruck aufgefunden worden. Sie hatte unter anderem auf ihrer Website von monatelangen Einschüchterungen bis hin zu Morddrohungen „aus der Covid-Maßnahmen- und Impfgegnerszene“ berichtet – und schließlich unter Berufung darauf ihre Praxis geschlossen. Arbeitsbedingungen, „wie wir sie die letzten Monate erlebt haben“, seien niemandem zuzumuten, hatte die 36-Jährige Ende Juni zur Begründung auf Twitter geschrieben.

Auf Wunsch ihrer Angehörigen wurde die Leiche Kellermayrs obduziert. Dabei wurden laut dem am Mittwoch veröffentlichten Ergebnis keine Hinweise auf das Einwirken anderer Menschen gefunden.

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