Politik Syrien: 270 000 fliehen vor Kämpfen

«Amman.» Im Süden Syriens hat eine Offensive der Regierungstruppen nach Angaben der Vereinten Nationen hunderttausende Menschen in die Flucht getrieben.
Seit Beginn der Kämpfe vor fast zwei Wochen seien 270.000 Menschen geflohen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR gestern mit. Die meisten Flüchtlinge sind Richtung Jordanien geflohen, das jedoch seine Grenze geschlossen hält. Auch Israel kündigte am Sonntag an, keine syrischen Flüchtlinge ins Land zu lassen. Um die Militäroffensive zu stoppen, haben Aufständische in den vergangenen Tagen den Regierungstruppen die Kontrolle über etwa ein Dutzend Orte übergeben. Eine entsprechende Abmachung mit Russland sieht vor, dass diejenigen Rebellen, die bleiben wollen, ihre Waffen abgeben. Andere Kämpfer sowie Zivilisten, die nicht bleiben wollen, werden mit Konvois aus den Ortschaften herausgebracht. Nach Angaben von Aktivisten sind die Rebellengruppen gespalten in der Frage, ob sie der Regierung Kontrolle über weitere Orte geben sollen, um die Gewalt auf diese Weise zu beenden. Die syrische Armee geht seit dem 19. Juni mit Unterstützung russischer Kampfflugzeuge gegen Rebellen im Süden des Landes vor. Dort werden von den Aufständischen unter anderem noch Teile der Stadt Daraa in der gleichnamigen Provinz gehalten.