Politik Studie: Mehr Senioren fühlen sich einsam

Partnerlose ältere Menschen sind besonders stark von Einsamkeit betroffen.
Partnerlose ältere Menschen sind besonders stark von Einsamkeit betroffen.

Die Anzahl der einsamen Über-80-Jährigen hat sich laut einer Umfrage während der Corona-Pandemie verdoppelt. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer.

Bei der Studie, die das Bundesfamilienministerium am Freitag veröffentlichte, gaben aber knapp 88 Prozent der Hochaltrigen an, nicht einsam zu sein. Die Einsamkeit nimmt allerdings in der späten Lebensphase zu: 22 Prozent der Personen im Alter von 90 Jahren oder älter, aber nur 8,7 Prozent der 80- bis 84-Jährigen beschreiben sich als einsam.

Zu der vom Ministerium beauftragten Umfrage wurden demnach 10.000 Personen über 80 Jahren zwischen November 2020 und April 2021 befragt. Sie wurde vom Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres) sowie dem Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) durchgeführt.

Laut der Umfrage sind Frauen mehr als doppelt so häufig von Einsamkeit im Alter betroffen wie Männer. Dafür sei vor allem der geringere Anteil von Partnerschaften bei hochaltrigen Frauen verantwortlich. Partnerlosigkeit stelle auch besonders bei jüngeren Senioren einen Risikofaktor für Einsamkeit dar.

Der Anteil einsamer älterer Menschen in Heimen beträgt laut Erhebung 35 Prozent, während er in Privathaushalten bei 9,5 Prozent liegt. Ferner sei eine hohe Bildung ein Schutzfaktor vor Einsamkeit im Alter, von dem Frauen jedoch in geringerem Ausmaß profitierten.

Bundesseniorenministerin Anne Spiegel (Grüne) sagte: „Als Gesellschaft dürfen wir hier nicht wegschauen.“ Sie kündigte an, eine „Strategie gegen Einsamkeit“ zu erarbeiten.

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