Politik Spitzenkandidaten: Allein oder als Duo

40 Parteien treten in Deutschland zur Europawahl an. Angeführt werden die jeweiligen Listen von Spitzenkandidaten. Im Folgenden werden diese Kandidaten der größeren Parteien kurz vorgestellt.

Manfred Weber ist nicht nur Spitzenkandidat der europäischen Konservativen. Der 46-jährige Niederbayer strebt nach Höherem: Der CSU-Politiker Weber, der dem Europaparlament seit 2004 angehört, will Jean-Claude Juncker im Amt des EU-Kommissionspräsidenten beerben. Erste Voraussetzung dafür ist, dass die konservative EVP-Fraktion, deren Vorsitzender Weber seit dem Jahr 2014 ist, auch in Zukunft die meisten Abgeordneten im Europaparlament stellen wird. Die gebürtige Kölnerin Katarina Barley ist nicht nur Spitzenkandidatin der rheinland-pfälzischen und der Bundes-SPD, sondern auch die erste deutsche Politikerin, die aus einem Ministeramt heraus ins Europaparlament „umsteigen“ will. Von ihrem Lebenslauf her bringt die 50-jährige Bundesjustizministerin, die in Trier lebt, gute Voraussetzungen für eine europäische Karriere mit: Barleys Mutter ist Deutsche, der Vater Brite. Die Position an der Spitze der SPD-Liste teilt Barley sich Udo Bullmann aus Hessen. Der 62-Jährige gehört dem Europaparlament seit 20 Jahren an und steht auch an der Spitze der sozialdemokratischen Fraktion. Auch die Grünen schickten ein Spitzen-Duo in den Europawahlkampf: Ska Keller und Sven Giegold. Die 37-jährige Keller ist zudem Spitzenkandidatin der europäischen Grünen. Sie wie auch der 49-jährige Giegold gehören bereits dem Europaparlament an. Dort sitzt seit Ende 2017 auch Jörg Meuthen. Der 57-jährige Vorsitzende der AfD ist nun Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl. Ähnlich wie SPD und Grüne setzt auch die Linke auf ein Duo. Özlem Alev Demirel (34) und Martin Schirdewan stehen an der Spitze der Kandidatenliste zur Europawahl. Die FDP geht mit Nicola Beer als Spitzenkandidatin ins Europa-Rennen. Die 49-Jährige war zuvor Generalsekretärin der Liberalen.

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