WestafrikA Schlimmste Dürre seit vier Jahrzehnten am Horn von Afrika

Die Bauern verlieren durch die Dürre ihr Vieh und ihre Existenz.
Die Bauern verlieren durch die Dürre ihr Vieh und ihre Existenz.

Die Existenz von Millionen Menschen ist bedoht. Und damit auch ihr Leben.

Vertrocknete Ernten, verbranntes Weideland, verdurstetes Vieh. Mütter und Kinder auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Drei Regenzeiten sind am Horn von Afrika ausgeblieben. Die Vereinten Nationen (UN) sprechen von der schlimmsten Dürre seit 1981, mit fatalen Folgen für die Menschen. In Teilen Somalias, Äthiopiens und Kenias sind mehr als 13 Millionen Menschen von akutem Hunger bedroht, warnt das UN-Welternährungsprogramm (WFP). Mindestens 140 Millionen Dollar (knapp 127 Millionen Euro) werden nach WFP-Schätzungen benötigt, um am Horn von Afrika eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Zugesagt sind bislang nur 57 Millionen Dollar. 2011 sind allein in Somalia mehr als 250.000 Menschen im Zuge einer Hungerkrise gestorben. Experten befürchten eine ähnliche humanitäre Katastrophe, sollte der Finanzierungsbedarf der Hilfsorganisationen nicht gedeckt werden können.

Somalia am schlimmsten betroffen

Am härtesten trifft es derzeit erneut Somalia. Dort sind 4,5 Millionen Menschen direkt von der Dürre betroffen, etwa 700.000 sind deswegen auf der Flucht, so die UN. 1,4 Millionen Kindern unter fünf Jahren drohe akute Mangelernährung, heißt es seitens der UN. Diesen Kindern fehlen Nährstoffe wie Vitamine, Eiweiß und lebenswichtige Spurenelemente. Sie werden dadurch anfälliger für Erkrankungen wie Durchfall und Lungenentzündung.

Auch im benachbarten Äthiopien kämpfen die Menschen in mehreren Regionen im Südosten des Landes ums Überleben. Aufgrund der Dürre verenden derzeit Tausende Tiere, wie Saladin Ali, ein Tiermediziner an der Universität von Jigjiga im Osten Äthiopiens sagte. Bauern, die auf Viehzucht angewiesen seien, zahlten gerade einen hohen Preis, erklärte Ali. „Sie verlieren alles, was sie jemals hatten.“dpa

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