Politik Porträtiert: Brigitte Trogneux

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Sieben Enkelkinder hat Brigitte Trogneux. Aber man sieht es der 64-Jährigen nicht an. Schwarze Stiefeletten, hautenge Jeans – und dann diese blonde Mähne, so gekonnt nachlässig gekämmt, wie das nur Französinnen hinbekommen. Brigitte Trogneux ist die schicke Frau an der Seite des 39-jährigen Emmanuel Macron, der beste Chancen hat, Frankreichs nächster Staatschef zu werden. Wegen des Altersunterschieds von knapp 25 Jahren brodelt im französischen Wahlkampf die Gerüchteküche. Macron sei homosexuell und habe ein Verhältnis mit Mathieu Gallet, dem Direktor von Radio France, war etwa zu hören. Die offizielle Geschichte, die Trogneux auch im Hochglanzmagazin „Paris Match“ erzählt hat, ist die des jungen Emmanuel, der seiner Französisch-Lehrerin mit gerade mal 17 Jahren seine Liebe gesteht. Schauplatz ist die nordfranzösische Kleinstadt Amiens. Der aufgeweckte Arztsohn Macron engagiert sich in der von Trogneux betreuten Theater-AG der Schule. Die beiden lesen Dramen, schreiben selbst ein Bühnenstück, kommen sich näher. Wie der Schüler stammt auch die Lehrerin aus gutbürgerlichen Verhältnissen. Vater und Mutter führen als Chocolatiers fort, was den Trogneux seit fünf Generationen Einkommen und Ansehen beschert. Brigitte ist die jüngste von sechs Geschwistern. Sie heiratet und bringt drei Kinder zur Welt. Bis sie dann eben, wie sie später erklären sollte, „diese große Nähe“ zu Macron verspürte. Weil erst einmal nicht sein kann, was nicht sein darf, wechselt Macron ans illustre Pariser Lycée Henry-IV. Zwölf Jahre später sind die Vorbehalte Vergangenheit. Brigitte Trogneuxs Eltern leben nicht mehr. Sie selbst ist geschieden. Ihre Kinder sind erwachsen und tolerant genug, um den Lebensgefährten der Mutter mit offenen Armen zu empfangen. In der von den Eltern hinterlassenen Villa in Touquet richtet das Paar 2007 die Hochzeit aus. Macron ist da 29. |vex

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