Politik Nach Opel-Übernahme bleibt Sorge um Jobs

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Paris/Rüsselsheim. Sorgen um die rund 18.000 Arbeitsplätze bei Opel in Deutschland bleiben jedoch. „Die Opel-Beschäftigten an den einzelnen Standorten erwarten langfristige Sicherheit für ihre Arbeitsplätze und die Standorte“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger. Regierungssprecher Steffen Seibert betonte: „Wir bauen darauf, dass PSA alles unternimmt, um Opel und die Standorte gemeinsam erfolgreich weiterzuentwickeln.“ Der Autobauer zahlt 1,3 Milliarden Euro an den US-Konzern General Motors (GM), um dessen Europa-Töchter Opel und Vauxhall zu übernehmen, wie beide Konzerne gestern mitteilten. Opel und die britische Marke Vauxhall haben zusammen rund 40.000 Mitarbeiter, rund 18.000 davon arbeiten für Opel in Deutschland und 2600 am seit 51 Jahren bestehenden Standort Kaiserslautern, wo Komponenten, Teile und Motoren hergestellt werden. PSA steigt durch die Übernahme zum zweitgrößten Autokonzern Europas hinter VW auf und vereint künftig 17 Prozent Marktanteil auf sich. Frankreichs Staatspräsident François Hollande begrüßte „die Geburt eines europäischen Champions der Automobilindustrie“. Auch von der deutschen Politik wurde die nun geschaffene Klarheit über die Zukunft von Opel positiv bewertet. Es sei ein „gutes Signal“, dass PSA die bestehenden Verträge über Standorte, Beschäftigung und Investitionen erhalten wolle, sagte Seibert. PSA-Chef Carlos Tavares erklärte, dass die bereits bestehenden Job- und Standortgarantien übernommen werden und Opel ein eigenständiges deutsches Unternehmen bleibe. Das bedeutet einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2018. Bei den Opel-Mitarbeitern gibt es jedoch Sorgen darüber, was danach geschieht. Für die Zukunft der Opel-Mitarbeiter nach 2020 sind für die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) die kommenden Gespräche mit Opel-Käufer PSA entscheidend. „Für Kaiserslautern gilt ja, dass die tarifvertragliche Investitionszusage bis 2020 übernommen wird“, sagte Dreyer. „Kaiserslautern ist ein ausgelasteter Standort, insofern müssen sich die Beschäftigten im Moment da keine Sorgen machen. Klar ist auch, dass es uns allen um den Zukunftsplan von Opel geht, also für die Jahre danach.“ Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) meinte: „Ich möchte Veränderungen als Chancen sehen und nicht immer nur als Risiko“. Gewerkschaft und Betriebsrat wollten die Zustimmung zum Opel-Verkauf davon abhängig machen, wie sich PSA und Opel über die Zukunft verständigen. Kommentar Seite 2; Wirtschaft |afp/dpa

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