Politik Ministerin Hubig: Schnell zum Regelbetrieb an Schulen zurückkehren

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) ist Vorsitzende der Kultusministerkonferenz.
Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) ist Vorsitzende der Kultusministerkonferenz.

Die Kultusministerkonferenz spricht sich einmütig für eine schnelle Rückkehr in die Schulen aus. In Rheinland-Pfalz gilt indes: Die Rückkehr zum flächendeckenden Präsenzunterricht setzt voraus, dass das Abstandsgebot fällt.

In der Debatte um die Schulöffnungen in der Corona-Pandemie hat die Kultusministerkonferenz beschlossen, möglichst schnell zum Regelbetrieb in den Schulen zurückkehren – sofern das Infektionsgeschehen dies zulasse. Das sagte die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD), am Freitag in Mainz. „Die Kultusministerkonferenz ist sich einig: Unsere Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf Bildung.“ Dieses sei am besten „in einem möglichst normalen Schulbetrieb“ umzusetzen, sagte sie.

Zuvor hatte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) zu „allergrößter Vorsicht“ gemahnt. Hintergrund sind nicht zuletzt unterschiedliche Einschätzungen von Virologen, wie sich die Öffnung von Schulen auf die Ausbreitung von Covid-19 auswirken werde. Weil die Bildungsstätten als möglicher „Hotspot“ eingestuft wurden, sind die Schultore bundesweit am 13. März für mehrere Wochen geschlossen worden.

„Schule bündelt als Lern- und Lebensort für Kinder und Jugendliche Funktionen, die so kein anderer Lebensbereich übernehmen kann“, heißt es in dem Beschluss der 16 Bildungsminister. Sie wollen zu ihrer nächsten Sitzung am 18. Juni Bildungswissenschaftler einladen, um deren Expertise zur Planung des kommenden Schuljahres einzuholen.

NRW : Wieder jeden Tag Grundschule

In Rheinland-Pfalz hat der Mainzer Virologe Bodo Plachter die Rückkehr der Schulen zum Regelbetrieb für richtig erklärt. „Neben der Infektionsgefahr muss auch berücksichtigt werden, wie sehr Kinder und Familien leiden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Aus dem Mainzer Bildungsministerium hieß es, der Regelbetrieb in den Schulen sei nur möglich, wenn es keine Abstandsvorschriften mehr gebe. Die jüngste Landesverordnung schreibt diese aber noch vor. In jedem Fall werde der Unterricht nicht wie vor der Pandemie stattfinden, hieß es weiter. Denkbar sei eine strikte Trennung von Gruppen, wie sie in Nordrhein-Westfalen bei der Öffnung der Grundschulen vorgesehen ist. Dort soll ab 15. Juni bis zu den Ferien wieder jedes schulpflichtige Grundschulkind täglich zur Schule gehen können.

In einem Brief an die Schulleiter hat das Mainzer Ministerium bereits festgelegt, dass im nächsten Schuljahr ein „geregelter Lernprozess“ sichergestellt werden müsse. Das Schreiben sieht vor, dass sowohl Präsenzunterricht als auch Homeschooling möglich sein sollen. Eine Neuerung gibt es für Lehrer über 60. Sie können künftig nur noch dann vom Präsenzunterricht befreit werden, wenn sie neben dem Alter weitere gesundheitliche Risiken haben.

Kommentar: Bildung in Not

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