Politik Meinung: Ferienregelung – Gegenwind aus Süden

Durch die gestaffelten Ferientermine sollen die schlimmsten Staus auf den Autobahnen verhindert werden.
Durch die gestaffelten Ferientermine sollen die schlimmsten Staus auf den Autobahnen verhindert werden. Foto: dpa

Die Stadtstaaten Hamburg und Bremen wollen die Südländer ins rollierende Feriensystem einbinden. Doch die werden ihre Privilegien kaum aufgeben.

Bei all den drängenden Fragen und ungelösten Problemen in der Bildung gehört die Planung der Ferientermine für die Jahre 2025 bis 2030 sicher nicht weit nach vorn auf die Prioritätenliste. Dennoch zeichnet sich bei der Kultusministerkonferenz ein Schlagabtausch darüber ab.

Vor allem den Stadtstaaten Hamburg und Bremen stößt es auf, dass sie in das rollierende System eingebunden sind. Dadurch sind die Schuljahre mitunter unterschiedlich lang. In einem Jahr hetzen Lehrer und Schüler durch den Stoff, dann wieder zieht sich das Schuljahr endlos hin. Und: Der Süden brät eine Extrawurst. Baden-Württemberg und Bayern machen bei der Ferien-Rochade nicht mit. Die beiden urlauben traditionell als Letzte.

Bayern und Baden-Württemberger machen billiger und entspannter Ferien

Die Stadtstaaten müssen mit Gegenwind aus Süden rechnen. Denn sie wollen den Ferienkorridor nicht nur verengen, damit die jährlichen Verschiebungen möglichst gering ausfallen, sie wollen auch, dass sich Bayern und Baden-Württemberg zukünftig am rollierenden System beteiligen. Die wiederum bestehen auf dem späten Ferienbeginn. Schließlich sollen die Sommer- nicht zu nah auf die Pfingstferien rücken.

Um Pfingsten herum urlaubt es sich billiger und entspannter, weil noch Nebensaison. Ab Mitte August ebenfalls. So gut hätten es andere auch gern. Doch dass der Vorstoß zu einem Ergebnis führen wird, ist unwahrscheinlich. Die Südländer werden ihre Privilegien nicht aufgeben. Und dann gibt es auch noch die einflussreiche Tourismusindustrie, der die Feriensaison nicht lang genug sein kann.

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