Kongo Italiens Botschafter bei Angriff getötet

Im Kongo gibt es seit Wochen Unruhen.
Im Kongo gibt es seit Wochen Unruhen.

Italiens Botschafter in der Demokratischen Republik Kongo ist bei einem bewaffneten Angriff getötet worden. Das Außenministerium in Rom erklärte, der Botschafter Luca Attanasio und ein italienischer Militärpolizist seien am Montag bei einem Überfall auf einen UN-Konvoi im Osten des Landes getötet worden.

Wie aus Diplomatenkreisen in Kinshasa verlautete, war der Botschafter nördlich der Großstadt Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, mit einem Konvoi des Welternährungsprogramms unterwegs gewesen. Der Konvoi sei unter Beschuss geraten, Attanasio sei kurz darauf seinen Verletzungen erlegen.

Nach Angaben eines Armeesprechers aus Nord-Kivu wurden bei dem Angriff noch zwei weitere Menschen getötet. Nach übereinstimmenden Angaben handelte es sich dabei um den Fahrer und den Leibwächter des Botschafters.

Kampf um Bodenschätze

Attanasio war seit 2018 Botschafter im Kongo. Nach Angaben eines ranghohen Diplomaten in Kinshasa wurde der Botschafter durch Schüsse am Bauch verletzt. Er wurde demnach noch in ein Krankenhaus in Goma gebracht, wo er dann aber starb.

Die Demokratische Republik Kongo hat mit zahlreichen Konflikten zu kämpfen, vor allem im Osten des riesigen zentralafrikanischen Landes. In Nord-Kivu und anderen östlichen Provinzen bekämpfen sich dutzende Milizen, dabei geht es unter anderem um die Kontrolle über Bodenschätze. Allein im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der UNO mehr als 2000 Zivilisten bei den Kämpfen getötet.

Für zusätzliche Probleme sorgt ein neuer Ebola-Ausbruch in Nord-Kivu. Nach Angaben der Provinzregierung vom Sonntag sind von sechs Infizierten bereits vier an der Infektionskrankheit gestorben.

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