Meinung In Corona-Zeiten wird Schule zu einem Brennpunkt

Schüler mit Mundschutz im Klassenzimmer: Bald Normalität in Nordrhein-Westfalen – und in anderen Bundesländern?
Schüler mit Mundschutz im Klassenzimmer: Bald Normalität in Nordrhein-Westfalen – und in anderen Bundesländern?

Nordrhein-Westfalen ordnet eine Maskenpflicht auch im Unterricht an. Damit gelten dort im Klassenzimmer die Basisregeln im Umgang mit dem Virus. Doch daraus entstehen andere Probleme.

„Und was gestern noch galt / Stimmt schon heut’ oder morgen nicht mehr.“ Trällerte einst der Liedermacher Hannes Wader. Das gilt immer noch. Jüngstes Beispiel: die Schulen und die Hygienevorschriften.

Bisher wird in Schulen das Tragen von Masken meist nur auf den Fluren verlangt. Auch in Rheinland-Pfalz. Doch nun ist Nordrhein-Westfalen vorgeprescht und plant mit Masken im Klassenzimmer. Der Beschluss verrät: Den Düsseldorfer Verantwortlichen flattern die Nerven. Dabei hatten die Kultusminister jüngst verkündet: Nach dem Sommer geht es zurück zum normalen Unterricht! Angeführt wurden unter anderem Studien, denen zufolge Kinder weniger virusanfällig seien und auch weniger als Covid-19-Überträger in Frage kämen als Erwachsene. Doch diese Studien sind umstritten: Die Daten wurden während des Lockdowns erhoben. Die Schüler hielten sich da überwiegend zu Hause, in Sicherheit, auf.

Französisch-Unterricht mit Maske?

Bei einem schulischen Normalbetrieb müssten zwangsläufig Basisregeln gegen Corona ignoriert werden. Wegen des eingeschränkten Platzangebots zum Beispiel die Abstandsregel. Die Maskenpflicht in NRW soll dieses Problem entschärfen. Doch nun stellen sich andere Fragen. Etwa: Wie soll Französisch mit Maske unterrichtet werden?

Es verdichtet sich der Eindruck: Die Schul-Verantwortlichen wissen nicht, wie sie den Unterricht sicherstellen sollen. Auf der anderen Seite warnen Psychologen, dass den Kindern das Treffen mit Gleichaltrigen in der Schule fehlt – und die Eltern sorgen sich, ob sie nach den Ferien wie gewohnt zur Arbeit können.

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