Energiekosten Gasumlage von 2,4 Cent pro Kilowattstunde

Das Heizen wird noch teurer.
Das Heizen wird noch teurer.

Die Netzbetreiber haben die genaue Höhe der Gasumlage bekanntgegeben. Es gibt Forderungen nach Entlastung der Bürger.

Auf den ohnehin drastisch gestiegenen Gaspreis werden ab 1. Oktober 2,419 Cent pro Kilowattstunde fällig. Das bedeuten für einen Familienhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden jährliche Mehrausgaben von 576 Euro, für einen Singlehaushalt mit 5000 Kilowattstunden Verbrauch 144 Euro.

Die Unternehmen belastet die Umlage laut Wirtschaftsforschern mit 5,7 Milliarden Euro. Auf Unternehmensseite sind, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW), vor allem energieintensive Grundstoffindustrien wie die Chemie- und Metallindustrie sowie Hersteller und Verarbeiter von Glas, Keramik, Steinen und Erden betroffen.

Habeck: Umlage dient der Versorgungssicherheit

Die Umlage soll Gasimporteure entlasten, die wegen der gedrosselten Lieferungen aus Russland anderswo für viel Geld Gas einkaufen müssen, um ihre Verträge zu erfüllen. Ihre Mehrkosten dürfen sie aktuell nicht weiterreichen, die Umlage soll diese Kosten ab Oktober zu 90 Prozent ausgleichen. Damit sollen Firmenpleiten und letztlich Lieferausfälle verhindert werden.

Um Gasimporteure zu stützen, müssen Kunden ab Herbst deutlich mehr für Gas bezahlen. Die Höhe der Umlage wird bei etwa 2,4 Cent
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Die Gasumlage kommt – es wird ungemütlich

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte erneut, die Umlage sei notwendig, um die Wärme- und Energieversorgung in den privaten Haushalten und der Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Sonst wäre die Versorgungssicherheit gefährdet. Er versicherte: „Die Umlage muss und wird von einem weiteren Entlastungspaket begleitet werden.“ Der Minister bekräftigte, dass der Staat keine Mehrwertsteuer auf die Umlage erheben will. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat bereits bei der EU-Kommission um Zustimmung dafür gebeten. Eine Antwort stand am Montag noch aus.

Scholz stellt weiteres Entlastungspaket in Aussicht

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellte spürbare weitere Entlastungen in Aussicht. Seine Regierung werde ein drittes Entlastungspaket verabschieden, „das nicht nur die Kosten der Umlage adressiert, sondern darüber hinausgeht“, bekräftigte Scholz am Montag bei einem Besuch in Norwegen.

Entlastungen für Gaskundinnen und -kunden forderten nicht nur Verbraucherschützer und Sozialverbände, sondern auch Unternehmensverbände. Der Energiewirtschaftsverband BDEW etwa schlug vor, die Mehrwertsteuer auf den Gas- und den Strompreis auf den ermäßigten Satz von sieben Prozent zu senken, und zwar für mindestens zwei Jahre. Davon würden auch Unternehmen profitieren.

Sozialverbände schlugen etwa eine Anhebung des Hartz-IV-Regelsatzes und eine Ausweitung des Wohngeldanspruchs vor, die Einführung einer Kindergrundsicherung und eine Energiepauschale auch für Menschen in Rente.

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