Politik EU-Beitritt: Österreich für alle Balkanländer

«BERLIN.» Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) pocht auf rasche EU-Beitrittsverhandlungen mit Albanien und Mazedonien. „Wer Konflikte in unserer Nachbarschaft auf dem Westbalkan vermeiden und zur Stabilisierung beitragen will, der muss den Ländern in der Region glaubhaft eine europäische Perspektive bieten“, sagte der konservative Politiker der „Welt am Sonntag“. Der EU-Gipfel im Juni soll darüber entscheiden, die EU-Kommission befürwortet dies. In Deutschland gibt es aber Vorbehalte in CDU und CSU. Die EU-Regierungen hatten den Westbalkan-Staaten Serbien, Montenegro, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Mazedonien auf dem vergangenen Gipfel in Sofia nur allgemein die Beitrittsperspektive in Aussicht gestellt. Außer der Union bremsen in der EU die Niederlande und Finnland. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gilt als Gegner eines schnellen Aufnahmeverfahrens. „Je schlechter die Aussichten auf einen Beitritt sind, desto größer werden die Einflussmöglichkeiten für Staaten wie die Türkei oder Russland“, warnte Kurz nun.

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