Kolumne des Chefredakteurs Die RHEINPFALZ wird noch mehr gelesen

RHEINPFALZ-Chefredakteur Michael Garthe.
RHEINPFALZ-Chefredakteur Michael Garthe.

Über 500 RHEINPFALZ-Abonnenten dokumentieren derzeit, was sie lesen. Das Zwischenergebnis zeigt: Zeitung ist wichtiger geworden für den Alltag. Chefredakteur Michael Garthe stellt einige Ergebnisse vor.

Auch im 75. Lebensjahr der RHEINPFALZ gibt es Überraschungen. Zum Beispiel: Der Montag ist der stärkste Lesetag, der Samstag der schwächste. Die Samstagausgabe holt aber am Sonntag auf. Da nehmen sich erstaunlich viele Leser noch mal Zeit für sie, zusätzlich zur RHEINPFALZ am SONNTAG. Wenig überraschend ist, dass morgens zwischen sieben und neun Uhr die Hauptlesezeit ist. Aber um 17 Uhr greifen über 20 Prozent der Abonnenten erneut zur Zeitung.

Die Titelseite der RHEINPFALZ und die Titelseite des Lokalteils sind die am meisten gelesenen Seiten. Die Titelseite erreicht einen durchschnittlichen Lesewert von 38 Prozent, die lokale Eins von fast 35 Prozent. Die Seite 3 „Hintergrund“ hat gegenüber der Messung vor einem Jahr mit 31,3 Prozent die Seite „Zeitgeschehen“ mit 27 Prozent überholt und erreicht Platz drei.

Leitartikel und Kommentare legen zu

Bei den journalistischen Stilformen gibt es markante Verschiebungen. Die pure Nachricht verliert an Aufmerksamkeit. Der strukturierte Artikel, der Nachricht und Erklärung miteinander verbindet, zum Beispiel unsere „Fragen und Antworten“, ist mit einem Zuwachs von 7,5 Prozentpunkten auf 28 Prozent der große Aufsteiger. Leitartikel und Kommentare konnten erneut zulegen auf über 20 Prozent.

Alles in allem ist der Lesewert für die RHEINPFALZ in der laufenden Messung 2020 auf 16,4 Prozent gewachsen. In der Messung 2019 lag er bei 13,9 Prozent. Damit zählt die RHEINPFALZ zu den am besten gelesenen regionalen Tageszeitungen in Deutschland. Das sagt die Agentur „Mehrwertmacher“ in Dresden, die uns und viele andere Zeitungen in Deutschland misst oder gemessen hat. Die RHEINPFALZ am SONNTAG ist die Lieblingsausgabe einer großen Anzahl unserer Leser. Sie konnte ihre Reichweite von 16,4 sogar auf 21,6 Prozent verbessern.

Mehr als 8000 Artikel ausgewertet

Wie werden diese Daten ermittelt? Über 500 Leserinnen und Leser unserer Ausgaben für Germersheim, Kaiserslautern, Neustadt, Landau und Speyer lesen die RHEINPFALZ wie gewohnt. Mit einem Scanstift markieren sie, bis wohin sie einen Artikel gelesen haben. Mit Hilfe eines Mobiltelefons werden die Daten direkt auf den Rechner der Mehrwertmacher in Dresden gesendet, dort berechnet und aufbereitet an die RHEINPFALZ-Redaktion zurückgesendet. In der Messung, die jetzt seit 1. März und noch bis Ende Mai läuft, wurden alleine im März 424.185 Scans gesendet und 8304 Artikel ausgewertet.

Die Redaktion sieht am Erscheinungstag einer Ausgabe schon, welche Aufmerksamkeit ein Artikel in der Leserschaft findet. Wir experimentieren im Moment sehr viel, um zu sehen, wie wir unsere Leser am besten ansprechen können. Unsere Qualitätskriterien tasten wir dabei nicht an.

Was wenig Aufmerksamkeit findet

Im August bekommen wir die Schlussauswertung der zweiten Messwelle. Jetzt schon sind wir unserer Test-Leserschaft überaus dankbar. Denn ihre Bereitschaft, ihr normales Leseverhalten zu dokumentieren, ist uns eine riesige Hilfe, die Attraktivität und die Qualität der RHEINPFALZ und der RHEINPFALZ am SONNTAG weiter zu verbessern.

Wollen Sie noch wissen, welche Seiten am wenigsten Aufmerksamkeit finden? Die Börsenseite und die Fernsehseite. Beide sind ein Angebot für eine sehr kleine Minderheit.

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