Politik Corona-Lockdown: Viele Kinder ohne jeglichen Unterricht
„Schätzungsweise 463 Millionen Schulkinder hatten keine Möglichkeiten, an alternativen Lernprogrammen teilzunehmen“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen würden „noch jahrzehntelang zu spüren sein“.
Auf dem Höhepunkt der nationalen und lokalen Lockdowns konnten 1,5 Milliarden Schüler nicht zum Unterricht gehen, wie Unicef unter Berufung auf einen aktuellen Bericht mitteilte. Dabei wurde untersucht, inwieweit den Mädchen und Jungen überhaupt die notwendige Technik für den Fernunterricht zur Verfügung stand. Die Daten aus 100 Ländern umfassen den Zugang zu Fernsehen, Radio und Internet ebenso wie die Verfügbarkeit von Lehrplänen für diese Plattformen während der Schulschließungen.
Schwarzafrika besonders hart getroffen
Demnach gab es je nach Region erhebliche Unterschiede. Schüler in Schwarzafrika hatten die schlechtesten Voraussetzungen. Die Hälfte von ihnen konnte nicht mit Fernunterricht erreicht werden. Der Raum Südasien kommt auf 38 Prozent. In Lateinamerika und der Karibik waren dagegen neun Prozent von solchen Bildungsangeboten ausgeschlossen.
Weltweit kamen 72 Prozent der betroffenen Schüler aus den ärmsten Haushalten ihres jeweiligen Landes, wie es weiter hieß. In Ländern mit hohem und mittlerem Einkommen machten Kinder und Jugendliche aus den ärmsten Haushalten sogar bis zu 86 Prozent der Schüler aus, die keinen Zugang zum Fernunterricht haben. Weltweit lebten drei Viertel der Schüler ohne Zugang zum Fernunterricht in ländlichen Gebieten. Unicef appellierte an die Regierungen, es allen Schulkindern zu ermöglichen, den verpassten Lernstoff nachzuholen.