Einwanderung Ausländische Studenten: US-Regierung nimmt Ausweisungsdrohung zurück

Maximilian Klein studiert an der Universität Harvard im Bostoner Vorort Cambridge. Auch er wäre von dem Erlass betroffen gewesen
Maximilian Klein studiert an der Universität Harvard im Bostoner Vorort Cambridge. Auch er wäre von dem Erlass betroffen gewesen.

Die drohende Ausweisung zahlreicher ausländischer Studenten aus den USA ist vom Tisch.

[aktualisiert: 21.58 Uhr] Die US-Regierung nimmt eine geplante Regelung zurück, mit der ausländische Studenten bei der ausschließlichen Belegung von Online-Kursen im Wintersemester zur Ausreise gezwungen werden sollten. Das geht aus dem Protokoll einer Anhörung eines Bundesgerichts in Boston hervor, bei der es am Dienstag um den Fall ging. Die Einwanderungsbehörde ICE hatte die umstrittene Regelung in der vergangenen Woche angekündigt. Sie betraf Studenten an US-Universitäten, die im Wintersemester wegen der Coronavirus- Pandemie ausschließlich Online-Kurse anbieten.

Die Elite-Universitäten Harvard und MIT hatten gegen die Maßnahme geklagt. Mehr als 180 US-Universitäten sowie 26 Städte und Bezirke schlossen sich der Klage an. Außerdem gingen 17 US-Bundesstaaten sowie der Hauptstadtbezirk Washington juristisch gegen die geplante Regelung vor.

Offener Brief an die Bundesregierung

Im Protokoll der Anhörung heißt es, die Regierung verwerfe die geplante Maßnahme und kehre zur Regelung vom März zurück. Darin wurde ausländischen Studenten wegen der Pandemie ausdrücklich erlaubt, ausschließlich Online-Kurse zu besuchen.

Die geplante Regelung hatte zu Kritik an der Regierung von US-Präsident Donald Trump und zu Verunsicherung unter ausländischen Studenten geführt. Deutsche Studenten hatten die Bundesregierung um Unterstützung gebeten. In einem von knapp 100 derzeitigen, künftigen und früheren deutschen Studenten in den USA unterzeichneten offenen Brief wurde die Bundesregierung gebeten, „den jüngsten Visabestimmungen der US-Regierung entschieden entgegenzutreten“.

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