Taiwan Aus China kommt Protest

Kündigt die Eröffnung einer diplomatischen Vertretung in Litauen an: Joseph Wu.
Kündigt die Eröffnung einer diplomatischen Vertretung in Litauen an: Joseph Wu.

Taiwan hat die Eröffnung einer diplomatischen Vertretung in Litauen angekündigt. Die Vertretung in Vilnius werde taiwanisches Repräsentationsbüro heißen, teilte die Regierung in Taipeh am Dienstag mit – eine Provokation für die chinesische Zentralregierung.

Taiwans Außenminister Joseph Wu bezeichnete die Einrichtung des Büros in Litauen als „sehr wichtigen“ Schritt. „Litauen ist ein guter Partner für Taiwan“, sagte er. Beide Seiten hätten mit Blick auf „Freiheit und Demokratie“ dieselben Werte und stünden „an der strategischen Frontlinie der Verteidigung demokratischer Systeme“. Mit der Eröffnung des Büros in Vilnius bekommt Taiwan erstmals seit 18 Jahren eine neue Vertretung in Europa.

Das litauische Außenministerium erklärte, es wolle im Herbst ein Handelsbüro in Taipeh eröffnen. „Litauen ist daran interessiert, die Zusammenarbeit mit Taiwan in verschiedenen Bereichen auszuweiten“, hieß es in einer Mitteilung. Im Mittelpunkt der Kooperation sollen demnach die „Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen und der kulturelle Austausch“ stehen.

Peking nennt Vertretung ein Farce

Das für Taiwan-Fragen zuständige Pekinger Büro verurteilte die Ankündigungen und bekräftigte, alle diplomatischen Beziehungen zwischen anderen Staaten und der „chinesischen Taiwan-Region“ abzulehnen. Die Schaffung einer taiwanischen Vertretung in Litauen bezeichnete ein Sprecher des Büros als „Farce“. „Wir rufen Litauen auf, sich strikt an das Ein-China-Prinzip zu halten und kein falsches Signal an die Vertreter der taiwanischen Unabhängigkeit zu senden“, fügte er hinzu.

Das „Ein-China-Prinzip“

Unter dem „Ein-China“-Prinzip versteht die chinesische Regierung die internationale Anerkennung eines einzigen Chinas, das neben Festland-China auch die Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau sowie Taiwan umfasst.

Die litauische Botschafterin in China, Diana Mickeviciene, verteidigte die Vereinbarung mit Taipeh, wechselseitig Büros zu eröffnen. „Das neue taiwanische Büro in Vilnius verstößt nicht gegen unsere Ein-China-Politik“, betonte sie. Dies zeige sich schon daran, dass Taiwan „Büros in 74 Ländern weltweit“ habe.

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