Meinung Aufklärung zur digitalen Patientenakte: Gerade noch rechtzeitig

Die ePA soll den Informationsfluss zwischen Ärzten erleichtern und für mehr Transparenz für Patienten sorgen.
Die ePA soll den Informationsfluss zwischen Ärzten erleichtern und für mehr Transparenz für Patienten sorgen.

Bei der elektronischen Patientenakte gilt: Wer nichts tut, stimmt zu. Umso wichtiger ist es, sich vorab über Vor- und Nachteile zu informieren.

Ab Mitte Februar ist die elektronische Patientenakte (ePA) deutschlandweit Standard – zumindest für alle gesetzlich Krankenversicherten, die sich nicht ausdrücklich dagegen entscheiden. Immerhin: Wer der ePA einmal zugestimmt oder sie abgelehnt hat, kann es sich auch immer noch anders überlegen.

Bei allen Vorteilen, die die ePA bringen soll, gibt es auch nachvollziehbare Gründe, sie nicht oder nur eingeschränkt nutzen zu wollen – etwa, wenn es um sensible Themen wie psychische Krankheiten oder Schwangerschaftsabbrüche geht, über die nicht jeder Arzt oder Therapeut Bescheid wissen muss.

Auch beim Datenschutz gibt es berechtigte Bedenken. Die Patientendaten werden nicht vollständig anonymisiert, sondern nur pseudonymisiert gespeichert und können an Forschungseinrichtungen weitergegeben werden, wenn dem nicht widersprochen wird. Im Fall eines Hackerangriffs könnten Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich sein.

Bis die ePA kommt, bleibt nicht mehr viel Zeit, sich mit diesen Aspekten auseinanderzusetzen und sich eine Meinung zu bilden: Welche meiner Daten will ich in der Akte preisgeben? Einen Anstoß dazu kann die Informationskampagne des Gesundheitsministeriums geben. Die kommt gut vier Monate, bevor die ePA für alle kommt, gerade noch rechtzeitig. Unabhängig davon sollte es aber im eigenen Interesse aller sein, sich damit zu befassen, was mit den Daten passiert.

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