Protestaktion A49-Aktivisten seilen sich in Hessen von Autobahnbrücken ab

Gegner des Ausbaus der A49 haben sich von einer Brücke über die A5 am Flughafen Frankfurt abgeseilt.
Gegner des Ausbaus der A49 haben sich von einer Brücke über die A5 am Flughafen Frankfurt abgeseilt.

Aus Protest gegen den Weiterbau der A49 in Hessen haben sich am Montag Umweltaktivisten von mehreren Autobahnbrücken im Rhein-Main-Gebiet abgeseilt und so für Beeinträchtigungen gesorgt. Betroffen waren die A3 bei Wiesbaden sowie die A5 am Flughafen Frankfurt und die A661. Die Autobahnen mussten zeitweise komplett gesperrt werden.

Zu einer Aktion kam es am Montagmorgen an der A3 zwischen dem Wiesbadener Kreuz und Niedernhausen. Die Autobahn wurde in beide Richtungen zeitweise abgesperrt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Zuvor hatte hessenschau.de darüber berichtet.

„Dadurch, dass wir hängen, erzeugen wir einen künstlichen Stau und Aufmerksamkeit“, sagte eine der Aktivistinnen auf der A3. Weitere Abseil-Aktionen gab es nach Angaben eines Polizeisprechers an der A661 und an der A5. Die Blockade stehe in Bezug zum Protest gegen die Rodung im Herrenwald und im Dannenröder Forst. Für den Weiterbau der Autobahn 49, die einmal Kassel und Gießen direkter miteinander verbinden soll, werden derzeit bereits Bäume im Herrenwald gefällt, im Dannenröder Forst stehen die Rodungen noch bevor.

Bereits am Sonntag hatten Gegner der Waldrodung für den Autobahnbau ihre Proteste fortgesetzt. An einer Demonstration von Dannenrod (Vogelsbergkreis) aus nahmen nach Polizeiangaben mehrere Hundert Menschen teil, die Veranstalter sprachen von mehr als 1000 Demonstranten. Die Teilnehmer hätten sich „schützend vor den Dannenröder Wald gestellt“, teilte eine Sprecherin mit. Zu der Aktion hatten das Aktionsbündnis „Keine A49“, die Nichtregierungsorganisation Campact und „Fridays for Future“ aufgerufen.

Umweltschützer versuchen Rodung zu stoppen

In beiden Wäldern – Herrenwald und Dannenröder Forst – hatten sich Umwelt- und Klimaschützer in Baumhäusern und auf Plattformen verschanzt, um die Fällarbeiten zu verhindern oder aufzuhalten. Sie halten das Projekt für verfehlt, da es der Verkehrswende entgegenstehe. Befürworter versprechen sich dagegen von dem A49-Lückenschluss weniger Verkehrsbelastung und Lärm sowie ein geringeres Unfallrisiko in den Dörfern der Region, kürzere Wege für Pendler sowie eine bessere Anbindung an das Straßennetz.

Mitte Oktober war es bei einer ähnlichen Blockade-Aktion an der A3 im Rückstau bei Idstein zu einem Unfall gekommen, bei der eine Person schwer verletzt wurde. Ein Auto war am Stauende auf einen Lastwagen aufgefahren.

Die A5 sowie A3 waren aufgrund der Aktion voll gesperrt.
Die A5 sowie A3 waren aufgrund der Aktion voll gesperrt.
Die Aktionen richten sich auch gegen die Abholzung des Waldes in Dannenrod, sagten Aktivisten.
Die Aktionen richten sich auch gegen die Abholzung des Waldes in Dannenrod, sagten Aktivisten.
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