Ukraine-Krieg Über die Hälfte aller Kinder in der Ukraine vertrieben

Aus der Ukraine geflüchtete Kinder in einer Notunterkunft in Bad Kreuznach.
Aus der Ukraine geflüchtete Kinder in einer Notunterkunft in Bad Kreuznach.

Seit Kriegsbeginn in der Ukraine sind laut dem UN-Kinderhilfswerk Unicef 4,3 Millionen Kinder vertrieben worden, das sind mehr als die Hälfte aller Minderjährigen des Landes.

In wenigen Wochen habe der Krieg verheerende Folgen über die ukrainischen Kinder gebracht, erklärte Unicef-Chefin Catherine Russell am Donnerstag in New York. Dies könne sich noch über Generationen auswirken. Russell rief zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. Für Kinder wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen und Schutzräume für Zivilisten dürften niemals Ziel militärischer Angriffe werden, so die Unicef-Exekutivdirektorin.

Von den 4,3 Millionen vertriebenen Minderjährigen sind laut Unicef 1,8 Millionen in Nachbarländer geflohen; 2,5 Millionen suchten innerhalb der Ukraine Schutz. Nach weiteren UN-Angaben wurden seit dem russischen Angriff vor vier Wochen 78 Kinder getötet und 105 verletzt. Dabei handle es sich aber nur um bestätigte Fälle; die tatsächliche Zahl der Opfer dürfte weit höher liegen.

64 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen

Unterdessen teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf mit, bislang seien 64 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen dokumentiert worden. Dabei seien 15 Menschen getötet und 37 verletzt worden. Der WHO-Vertreter in der Ukraine, Jarno Habicht, sprach von einer Verletzung des humanitären Völkerrechts und einer „verstörend geläufigen Kriegstaktik“. Man raube einer schon vulnerablen Bevölkerung die oft lebensentscheidende medizinische Versorgung.

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