Mainz Zimmer frei: Mainzer Prinzenpaar zu den Royals nach London?

Friedrich Hofmann ist bei der Fernsehsitzung letztmals als „Till“ zu sehen. Er hört nach der Kampagne als politischer Fastnachts
Friedrich Hofmann ist bei der Fernsehsitzung letztmals als »Till« zu sehen. Er hört nach der Kampagne als politischer Fastnachtsredner auf.

Die Fernsehfasnacht nimmt am Freitagabend vor allem aktuelle Themen aufs Korn: Wann lässt Friedrich Merz die Hosen runter? Wie konnte es zu den politischen Wirren in Thüringen kommen? Und wer wäre der richtige Ersatz für Meghan und Harry? Ein Blick in die Generalprobe.

Jacqueline und Heinrich statt Meghan und Harry: Das Mainzer Prinzenpaar könnte doch jetzt in den Buckingham-Palast einziehen, schlägt der erste Büttenredner der Fasnachtssitzung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ vor, die am Freitagabend (20.15 Uhr) live im ZDF zu sehen ist. „Es steht mit Sicherheit bereit und hat nach Aschermittwoch Zeit“, sagt Friedrich Hofmann, der zum letzten Mal als Till auf der Reichstagskuppel sitzt. Das künftig nicht mehr royale Paar aber mache es jetzt so wie Schalke 04: „für immer und ewig ohne Titel“, lästert „Obermessdiener“ Andreas Schmitt.

Seit 1955 gibt es die Fernsehfasnacht

Die Wurzeln der im Wechsel von ZDF und SWR verantworteten Gemeinschaftssitzung des Mainzer Carneval-Vereins (MCV), des Mainzer Carneval Clubs (MCC), des Gonsenheimer Carneval Vereins (GCV) und des Karneval-Clubs Kastel (KCK) reichen bis ins Jahr 1955 zurück. In den vergangenen Jahren wurde die Fernsehfastnacht politischer. Aber der reine Ulk, in Mainz als Kokolores bezeichnet, gehört auch dazu, etwa das Frotzeln über Nachbarstädte: „Eine Beerdigung in Mainz ist immer noch lustiger als eine Hochzeit in Wiesbaden“, sagt Sabine Pelz als Chefhostess der Stadt Mainz.

Kabarettist Lars Reichow wieder dabei

Die in Mainz besonders gepflegte politisch-literarische Fasnacht blickt diesmal vor allem auf die Partnerstadt Erfurt. „In Thüringen möchte man kein Wähler sein“, bedauert Johannes Bersch in der Rolle der „Moguntia“ mit Blick auf die gemeinsame Abstimmung von CDU und FDP mit der AfD. „Da gibt es nur zwei echte Verlierer und die heißen Anstand und Moral.“ Zu viel Mischen der politischen Farben führe zu keinem guten Ergebnis. Jeder Grundschüler wisse, dass da am Ende nur Braun herauskomme.

Als Nachrichtensprecher meint Lars Reichow mit Blick auf den AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke: „FDP und CDU hatten ein wenig Machthunger, da hat ihnen der Höcke ein Würstchen hingehalten.“

Was „Sabine“ noch alles wegwehte

„Doch dann mit eiseskalter Miene kam nach Berlin Orkan „Sabine““, reimt Hofmann als Till, „und fegte AKK hinaus nun aus dem Adenauer-Haus, weil der Orkan, wie unliebsam, en Umweg über Erfurt nahm.“ Der angekündigte Rückzug von Annegret Kramp-Karrenbauer von der CDU-Spitze beschäftigt auch Johannes Bersch: „A wird nicht KK“, also Kanzlerkandidatin. Statt ihrer, fügt er mit Blick auf Friedrich Merz hinzu, werde vermutlich „der Friedrich Kanzlerkandidat, also FKK – dann muss er endlich mal die Hose runterlassen“. Vor einem Jahr glänzte Florian Sitte in der Rolle von Kanzlerin Angela Merkel, diesmal versucht er sich als Greta Thunberg und erwartet ebenfalls: „In fünf Monaten ist Anfang Merz.“

Domchor als Verstärkung

Im musikalischen Fach bewegt die inzwischen 77 Jahre alte Margit Sponheimer das Mainz-Gefühl, und die Fasnachts-Combo „Die Humbas“ haben sich für ihr Lied „Im Schatten des Doms“ passenderweise Verstärkung beim Domchor geholt. Bei so viel weihevoller Stimmung wagt Andreas Schmitt als „Obermessdiener“ auch eine Prognose zur Zukunft des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf: „Vielleicht wird er ja Chef der Bischofskonferenz.“ Die Entscheidung zumindest wird bald nach Fasnacht in Mainz getroffen, auf der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz.

Andreas Schmitt, Sitzungspräsident, verschafft sich bei der Generalprobe mit der Glocke Gehör.
Andreas Schmitt, Sitzungspräsident, verschafft sich bei der Generalprobe mit der Glocke Gehör.
Margit Sponheimer steht mit dem Gardeballett der Mainzer Prinzengarde auf der Bühne und singt Fasnachtsklassike.
Margit Sponheimer steht mit dem Gardeballett der Mainzer Prinzengarde auf der Bühne und singt Fasnachtsklassike.
Generalprobe zur Fernsehfasnacht: das Publikum geht begeistert mit.
Generalprobe zur Fernsehfasnacht: das Publikum geht begeistert mit.
Lars Reichow steht mit dem „Fastnachtsjournal“ auf der Bühne. Die Generalprobe zur Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz, wie es si
Lars Reichow steht mit dem »Fastnachtsjournal« auf der Bühne. Die Generalprobe zur Fernsehsitzung »Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht« fand im Kurfürstlichen Schloss statt.
Florian Sitte steht als „Greta Thunberg" auf der Bühne.
Florian Sitte steht als »Greta Thunberg« auf der Bühne.
Die Aktiven ziehen zu Beginn der Generalprobe in den Sitzungssaal ein.
Die Aktiven ziehen zu Beginn der Generalprobe in den Sitzungssaal ein.
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