Südwest Wissing gegen Tempo 50 auf der Mittelrhein-Bahntrasse

Mainz (dpa/lrs) - Das Bürgernetzwerk Pro Rheintal fordert ein Zug-Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde in den Dörfern und Städten an dem Rheinabschnitt. Als Alternativtrasse ist ein gut 100 Kilometer langes Tunnelsystem durch Westerwald und Taunus für Güterzüge zur Entlastung des schalltrichterartigen Welterbes Oberes Mittelrheintal im Gespräch. Experten gehen davon aus, dass Planung und Bau einer solch aufwendigen Bahnstrecke Jahrzehnte dauern würden.
«Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist weiterhin schwierig», sagte Wissing. «Die zusätzliche Güterverkehrsstrecke zur aktuellen Trasse ist in allen Alternativen sehr aufwendig und führt zu sehr hohen Kosten», sagte der Landesvorsitzende der FDP. «Wir wollen aber trotzdem eine Lösung.»
Weiter sagte Wissing: «Wir tun auf der Strecke alles für möglichst viel Lärmschutz.» Als Beispiele nannte er Lärmschutzwände, Schienenstegdämpfer und Flüsterbremsen für leisere Züge.
«Im Hinblick auf die in der Region geforderte alternative Trasse muss allen klar sein, eine alternative Trasse ist von den Kosten her eine große Hürde», sagte der Bundesverkehrsminister und FDP-Landesvorsitzende. «Alternative Trassen sind generell sehr schwer realisierbar, weil sie nirgendwo erwünscht sind und beklagt werden», berichtete Wissing. Schienentrassen würden zwar allgemein gefordert, vor Ort aber heftig umkämpft, wenn es um die konkrete Umsetzung gehe.
Die rechtsrheinischen Gleise zwischen Wiesbaden und Koblenz sind laut Bahn Teil von Europas meistbefahrener Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam.