Coronavirus Wissenschaftler plädiert für Wechselunterricht

KI-Forscher Ingo Timm
KI-Forscher Ingo Timm

Der Trierer KI-Forscher Ingo Timm spricht sich für Wechselunterricht in den Schulen aus, um den steigenden Infektionszahlen der Corona-Pandemie zu begegnen.

Timm hat an der Uni Trier einen Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik inne und ist Teamleiter an der Trierer Außenstelle des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern. Mit Methoden der KI modellieren sein Team und er die Ausbreitung von Infektionen wie Covid-19 sowie die Wirkung von Gegenmaßnahmen.

Welche Auswirkungen haben Schul- und Schwimmbadschließungen?

Vergangene Woche hat das Team in Kaiserslautern das System Ascore vorgestellt, das für das kommunale Krisenmanagement Daten aufbereitet und bewertet. Mit der Software können laut Timm Szenarien rund um die Pandemie simuliert werden. Verkürzt gesprochen kann das Programm mittels Daten von Trier und Kaiserslautern dabei helfen, Auswirkungen von Schul- und Schwimmbadschließungen und anderen Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen für die Region abschätzen.

Ähnlich starker Effekt wie bei einer vollständigen Schließung

Die hohen Inzidenzen und die Virus-Variante Omikron beunruhigen den Wissenschaftler. Timm schlägt im Gespräch mit der RHEINPFALZ die Rückkehr zum Wechselunterricht an den Schulen vor. „Die Kohorten zu halbieren würde sofort stark hemmend auf das Infektionsgeschehen bei Kindern und Jugendlichen wirken und könnte gemeinsam mit den vom RKI und der Leopoldina vorgeschlagenen Maßnahmen große Wirkung entfalten.“ Untersuchungen im Frühjahr hätten gezeigt, dass der Wechselunterricht in vielen Szenarien einen ähnlich starken Effekt hat wie komplette Schulschließungen.

x