Rheinland-Pfalz Winzerkunst glänzend belohnt

NEUSTADT (rö). Die Erfolgsbilanz der Pfalz bei der Landesweinprämierung ist auch dieses Jahr überragend: 431 Betriebe haben für insgesamt 6772 Weine und Sekte Auszeichnungen von der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftskammer erhalten. Womit rund 42 Prozent aller landesweit vergebenen Medaillen in dieses Anbaugebiet gingen. Bei der Siegerfeier gestern im Neustadter Saalbau wurden zudem Staatsehrenpreise und andere Ehrenpreise an 41 Pfälzer Weingüter und Winzergenossenschaften überreicht.

Diese Teilnehmer hatten bei dem Wettbewerb mit herausragenden Gesamtleistungen beeindrucken können. Angeführt wurde die Riege der Besten von vieren, die je einen Großen Staatsehrenpreis entgegennehmen durften – die höchste Auszeichnung, die das Land im Weinbau zu vergeben hat. Um sie zu erhalten, muss ein Betrieb innerhalb von zehn Jahren bereits zum fünften Mal die Anforderungen für einen Staatsehrenpreis erfüllen. Geschafft haben das diesmal der Forster Winzerverein sowie die Weingüter Thomas Steigel-mann in Neustadt-Gimmeldingen, Lidy in Frankweiler und Stern in Hochstadt. 23 weitere Wettbewerbsteilnehmer können sich jeweils über einen Staatsehrenpreis freuen. Über das Abschneiden jedes Betriebes bei der Prämierung informierte die Deutsche Weinkönigin Janina Huhn, die Urkunden übergaben Kammerpräsident Norbert Schindler und Staatssekretär Thomas Griese vom rheinland-pfälzischen Weinbauministerium, der allen Preisträgern zu ihrem „unermüdlichen Bemühen um Qualität“ gratulierte. Die Wettbewerbsergebnisse 14 weiterer Weinerzeuger wurden mit Ehrenpreisen belohnt, wozu bei deren Verleihung auch die Pfälzische Weinkönigin Laura Julier beglückwünschte. Etliche der insgesamt 41 geehrten Betriebe besitzen mittlerweile schon Sammlungen solcher Sonderauszeichnungen – beispielsweise das Maikammerer Weingut August Ziegler, das sogar eine Erfolgsserie aufweisen kann, die ihresgleichen sucht: Bereits zum 16. Mal in Folge holten sich die Zieglers einen Staatsehrenpreis, seit 2004 schon dreimal als „Großen“. Erstmals Träger eines Staatsehrenpreises ist dagegen das Weingut Helmut Schreieck in St. Martin, in dem die Freude darüber sehr groß ist: „Das erfüllt die ganze Familie mit Stolz“, sagte Wolfgang Schreieck zur RHEINPFALZ. Man sehe in der Auszeichnung eine „tolle Bestätigung“ für das ganze Weingut und dessen Gesamtleistung. Der Familienbetrieb habe in den letzten Jahren die Qualität der Weine weiter gesteigert und sich stärker auf die Landesweinprämierung konzentriert. „Sie ist ein Wettbewerb mit hoher Wertigkeit für uns“, betonte der im Keller verantwortliche junge Diplom-Ingenieur für Weinbau und Oenologie. Zum einen, so führte er zur Begründung an, weil die Weine „anders als bei vielen Weinführern anonymisiert bei verdeckter Probe bewertet werden“, zum anderen, weil diese „Beurteilung der Qualität im Glase“ nur durch „professionelle Tester“ erfolge. Mit den prämierten Erzeugnissen können Weingüter und Genossenschaften im wahrsten Sinne des Wortes glänzen: Die Kammerpreismünzen funkeln als Aufkleber an den Flaschen oder als echte Medaillen beispielsweise im Verkaufs- oder Probierraum. In vielen Fällen begnügt man sich aber auch damit, auf der Preisliste oder anderweitig bei der Vermarktung darauf hinzuweisen. 7709 Pfälzer Weine und Sekte waren im Prämierungsjahr 2013/2014 in insgesamt neun Prüfrunden im Weinbauamt Neustadt benotet worden. 6772 Bewerbungen erkannten die Sachverständigen Preismünzen zu: Für 1194 Erzeugnisse gab es diese in Gold, für 3507 in Silber und für 2071 in Bronze, wie Kammerpräsident Schindler bekanntgab, der den Winzern hohes Lob für ihr Können zollte. Natürlich wurden auch Kostproben von „Goldtropfen“ serviert, auf die Thomas Weihl, der kommissarische Leiter des Neustadter Weinbauamtes, durch treffende Besprechung Neugierde weckte.

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