Rheinland-Pfalz Westerwald: Wolf erobert früheres Militärgelände

«MAINZ/DAADEN.» Im Westerwald an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen ist offenbar ein Wolf heimisch geworden. Das Raubtier stammt aus einem niedersächsischen Rudel.

„Es ist davon auszugehen, dass sich erstmals wieder ein Wolf in Rheinland-Pfalz dauerhaft niederlässt“, teilte das Mainzer Umweltministerium gestern mit. Sicher ist: Im August hat sich eine junge Fähe – also ein weibliches Tier – auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Daaden aufgehalten. Dies hat eine Untersuchung von Kotproben durch das Senckenberginstitut für Wildtiergenetik in Gelnhausen ergeben. Bereits Ende Mai war ein Wolf an dem rund 2000 Hektar großen Gelände fotografiert worden. Fachleute gehen davon aus, dass es das gleiche Tier war. Seit 2012 wurden in Rheinland-Pfalz in 15 Fällen Wölfe nachgewiesen, so das Ministerium weiter. Es habe sich dabei um sechs bis neun verschiedene Tiere gehandelt. Die meisten Spuren hat Isegrim im Norden des Landes bei Neuwied hinterlassen. In der Pfalz ist bisher ein genetischer Nachweis eines Wolfes gelungen: Ende August 2015 hat ein solches Raubtier beim südwestpfälzischen Ludwigswinkel ein Reh gerissen.

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