Rheinland-Pfalz „Wenn Sie einen Wunsch frei hätten ...“

Speyer (ane). „Aufstehen zum Leben“ – unter diesem Motto steht 2015 der ökumenische Kirchentag in Speyer, zu dem das Bistum Speyer, die Evangelische Kirche der Pfalz und die Region Südwest der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) für Pfingsten 2015 einladen.

„Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, wie würde dieser lauten?“ – mit dieser Frage wurde Kirchenpräsident Christian Schad im April 2009 in der Speyerer Gedächtniskirche konfrontiert. Anlass war der Start der Veranstaltungsreihe „500 Jahre Reformation“ von RHEINPFALZ und „Evangelischer Kirchenbote“. Schad nutzte vor 1000 Zuhörern die Gunst der Stunde und wünschte sich für 2015 einen ökumenischen Kirchentag in der Pfalz. Bischof Karl-Heinz Wiesemann, ebenfalls auf dem Podium, stimmte diesem Anliegen sofort zu. Nun, fünf Jahre später, steht das Programm des zweiten ökumenischen Kirchentages in der Pfalz weitgehend fest. Im Jahr 2000 feierten Katholiken und Protestanten erstmals gemeinsam ein Glaubensfest – das Christfest 2000 in Speyer. Mit dem ökumenischen Pfingstfest 2015 wolle man die Gemeinsamkeiten der christlichen Konfessionen als eine „Einheit in der Vielfalt“ aufzeigen, sagte Kirchenpräsident Schad gestern in Speyer. Trotz unterschiedlicher Glaubenstraditionen soll deutlich werden, dass sich Katholiken und Protestanten auf dem Weg zu einer Kirche befänden. In einer säkularer werdenden Gesellschaft sei es wichtig, dass Christen gemeinsam Flagge zeigten. Flagge zeigen die beiden Kirchen am 23. und 24. Mai 2015 in der Domstadt. Vom Dom bis zur Gedächtniskirche wird sich eine „Kirchenmeile“ erstrecken, auf der etwa 100 Organisationen, Gruppierungen und Verbände das vielfältige kirchliche Leben zeigen werden. Auf vier Bühnen will man mit Kurzbeiträgen, Musik und Kleinkunst auch Kirchenferne anlocken; auf einer roten Couch soll über Gott und die Welt geredet werden. Während am Pfingstsonntag 2015 in den Speyerer Kirchen katholische und protestantische Gottesdienste angeboten werden, sind am Samstagabend und Sonntagnachmittag ökumenische Feiern vorgesehen. Beim Abschlussgottesdienst soll feierlich der ökumenische Leitfaden für Bistum und Landeskirche unterschrieben werden. Ein Papier, das Pfarreien und Kirchengemeinden Mut machen soll, die „Ökumene vor Ort zu vertiefen“, wie Bischof Wiesemann erklärte. Mit dem Leitfaden solle dieses Miteinander „verbindlich geregelt“ werden. Ein Grund für diese Regelungen liegt darin, dass strukturelle Veränderungen in beiden Kirchen die Zusammenarbeit vor Ort erschweren. Die Großpfarreien des Bistums sind nicht mehr deckungsgleich mit den regionalen Kooperationsregionen der Landeskirche. Um so wichtiger findet es Schad, Orte der Begegnung zu schaffen und den gemeinsamen Glauben zu bezeugen. Über die Kosten des Festes wollten die Kirchen gestern noch keine Schätzungen abgeben. Einen Hinweis gibt die Mittelfristige Finanzplanung der Landeskirche, die die Synode Mitte Mai beschlossen hat: „Für den ökumenischen Kirchentag im Jahr 2015 werden 280.000 Euro im Haushaltsplan veranschlagt.“ Ausgaben, die sich Bistum und Landeskirche teilen werden. Wer mehr wissen will über das Glaubensfest, das Kinder- und Jugendprogramm, der kann sich auf der Internetseite zum ökumenischen Kirchentag schlau machen. Dort kann sich jeder schon jetzt auf das Ereignis einstimmen mit dem von Thomas Stubenrauch, Ökumene-Referent des Bistums, komponierten Kirchentagslied „Aufstehen zum Leben“.

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