Südwest Ukrainischer Botschafter will «Herzen gewinnen»

Mainz (dpa/lrs) - In einem voll besetzten Hörsaal wurden Makeiev Fragen unter anderem zum Pazifismus in Deutschland und zu einem möglichen Kriegsende gestellt. «Jeder ist für Frieden», sagte der Botschafter. «Aber Frieden fällt nicht vom Himmel, sondern muss erkämpft werden.» Der russische Angriffskrieg werde damit enden, dass Russland sich aus den besetzten Gebieten zurückziehe.
Etwas Widerspruch gab es von den Besuchern im Hörsaal, darunter viele Studierende, nach Makeievs Äußerung, er habe «noch keinen guten Russen getroffen». Eine Frau warf ihm darauf vor zu polarisieren. Andere sagten, sie kennten sehr wohl Russen, die sich von dem Krieg distanzierten. Makeiev erwiderte, er sehe keine größere Friedensbewegung oder Proteste in Russland. Auch von russischen Prominenten im Ausland - etwa Balletttänzer oder Sportler - höre er keinen Widerspruch gegen den Krieg.
Der Auftritt in der Gutenberg-Universität war die erste Station bei Makeievs Antrittsbesuch in Rheinland-Pfalz. Am Nachmittag standen noch ein Besuch im Landtag und ein Treffen mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) auf seinem Programm. Makeiev ist seit vergangenem Oktober ukrainischer Botschafter in Deutschland.