Südwest Ukrainischer Botschafter will «Herzen gewinnen»

Oleksii Makeiev
Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine, unterhält sich bei einem Termin an der Universität in Mainz mit Studierenden in einem Hörsaal.

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat sich bei seinem Antrittsbesuch in Rheinland-Pfalz für die «fantastische Solidarität» der Deutschen bedankt und um weitere Unterstützung für sein Land im Krieg gegen Russland geworben. «Meine Funktion als Botschafter eines Landes im Krieg ist es, möglichst viele Menschen zu erreichen ... und ihre Herzen zu gewinnen», sagte er am Mittwoch bei einer Diskussionsveranstaltung an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität.

Mainz (dpa/lrs) - In einem voll besetzten Hörsaal wurden Makeiev Fragen unter anderem zum Pazifismus in Deutschland und zu einem möglichen Kriegsende gestellt. «Jeder ist für Frieden», sagte der Botschafter. «Aber Frieden fällt nicht vom Himmel, sondern muss erkämpft werden.» Der russische Angriffskrieg werde damit enden, dass Russland sich aus den besetzten Gebieten zurückziehe.

Etwas Widerspruch gab es von den Besuchern im Hörsaal, darunter viele Studierende, nach Makeievs Äußerung, er habe «noch keinen guten Russen getroffen». Eine Frau warf ihm darauf vor zu polarisieren. Andere sagten, sie kennten sehr wohl Russen, die sich von dem Krieg distanzierten. Makeiev erwiderte, er sehe keine größere Friedensbewegung oder Proteste in Russland. Auch von russischen Prominenten im Ausland - etwa Balletttänzer oder Sportler - höre er keinen Widerspruch gegen den Krieg.

Der Auftritt in der Gutenberg-Universität war die erste Station bei Makeievs Antrittsbesuch in Rheinland-Pfalz. Am Nachmittag standen noch ein Besuch im Landtag und ein Treffen mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) auf seinem Programm. Makeiev ist seit vergangenem Oktober ukrainischer Botschafter in Deutschland.

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