Rheinland-Pfalz Tour de Pfalz: Wieslauterhof bei Hinterweidenthal

Vor allem auf den Anbau (links) hat der Denkmalschutz ein Auge.
Vor allem auf den Anbau (links) hat der Denkmalschutz ein Auge.

Tour de Pfalz (3): Für den Steuerzahlerbund ist der denkmalgeschützte Wieslauterhof bei Hinterweidenthal eine der „Absurditäten der Steuermittelvernichtung“. Doch es sind nicht nur Paragrafen und Naturschutz-Vorgaben, die das historische Gehöft strikt abschirmen, wie man bei der Erkundung dieses idyllischen Tals herausfinden kann.

Die traumhafte Lage ist sein Problem. Der letzte Erblehenhof aus dem Gräfensteiner Reich liegt mitten in der Kernzone „Quellgebiet der Wieslauter“ des Biosphärenreservats Pfälzerwald–Nordvogesen. Also dort, wo sich die Natur zurückerobern soll, was der Mensch früher dominierte. Als geschütztes Denkmal sollte der Wieslauterhof eigentlich der Öffentlichkeit zugänglich sein, doch sind es nur Fledermäuse und Eulen, die dort einziehen dürfen. Das Hof-Denkmal wird vom Mainzer Umweltministerium lediglich verwaltet, mögliche Interessenten sind abgesprungen. Für Wanderer ist das Areal aber ein Traum.

Keine Forstwirtschaft mehr

Die Wege werden immer verschlungener und enger, schon seit 2002 wird im Quellgebiet der Wieslauter keine Forstwirtschaft mehr betrieben. Ein Zettel weist auf die Besonderheit des Ortes hin. Auf 2400 Hektar soll sich aus Kulturwald Urwald entwickeln – diese Kernzone ist die mit Abstand größte im Pfälzerwald. Dieser enge Pfad führt hin zum umstrittenen Wieslauterhof – mitten durch die „Zone für natürliche Entwicklung“, wie Landesforsten das streng geschützte Areal benennt. „Wenn ein größerer Sturm über den Pfälzerwald hinwegfegen würde, wie es im Jahr 1990 der Fall war, würden wir blockierte Wege auf keinen Fall mehr öffnen“, bekundet Forstamtsleiter Michael Grünfelder. Von Beginn an zweifelte er daran, dass es sinnvoll sei, das Gehöft in seinem Revier als Denkmal auszuweisen. Wenn es wenigstens am Hauptweg an der Asphaltstraße Zieglertal liegen würde, die als Radweg ausgewiesen ist, gibt der Forstwirt zu bedenken. Doch liegt der Wieslauterhof, der seit 2008 Kulturdenkmal ist, abgelegen in einem Seitental.

Fest verschlossen.
Fest verschlossen.
Die Wieslauter-Quelle.
Die Wieslauter-Quelle.
91-126993816.JPG
x