Sparen mit der Rheinpfalz Sparmythen im Haushalt: Was ist billiger?

Bügeleisen oder Wäschetrockner nehmen, um Strom zu sparen? Zu Hause wird öfter mal kontrovers diskutiert.
Bügeleisen oder Wäschetrockner nehmen, um Strom zu sparen? Zu Hause wird öfter mal kontrovers diskutiert.

Ist es günstiger, das Wasser im Topf auf dem Herd zum Kochen zu bringen oder es vorher im Wasserkocher zu erhitzen? Stromsparen ist das große Thema. Doch an Alltäglichem scheiden sich am heimischen Küchentisch oft die Geister. Rebecca Ditt hat mit Hans Weinreuter von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz die „Was ist billiger“-Fragen exemplarisch durchgesprochen.

Was ist billiger: Wenn ich zu Hause koche, dafür Stromkosten verursache, und das Essen ins Büro mitnehme oder wenn ich mir in der Pause einen Snack hole? – Die Kosten für die Zutaten des Gekochten außen vor gelassen.
Das Kochen zu Hause ist günstiger. Wenn man regelmäßig zu Hause kocht, dann hat ein Drei- oder Vier-Personen-Haushalt einen Stromverbrauch von 400 bis 500 Kilowattstunden pro Jahr. Wenn man das runter rechnet auf 250 Tage, die man kocht, dann sind das fürs Kochen ein bis zwei Kilowattstunden am Tag. Der Strom ist zwar teuer geworden, aber selbst wenn man für eine Kilowattstunde 35 oder 40 Cent ausgibt, sieht man, dass es günstiger ist.

Was ist billiger: Die Wäsche im Trockner zu trocknen oder auf der Wäscheleine und sie anschließend zu bügeln?
Wenn ich eine Stunde bügele, sind das maximal zwei Kilowattstunden, weil das Bügeleisen nicht durchgängig heizt. Ein richtig, richtig guter Wäschetrockner braucht pro Vorgang zwei bis zweieinhalb Kilowattstunden. Ein mittlerer Verbrauch liegt schon bei drei Kilowattstunden, ein hoher bei knapp fünf. Die Tendenz geht deshalb zum Bügeleisen.

Was ist billiger: Eine Waschmaschine voll zu beladen oder nur halb, wenn diese mittels Sensoren den Waschvorgang an den Inhalt anpasst?
Die Maschinen passen den Vorgang ein Stück weit an, aber trotzdem ist eine voll beladene Maschine immer günstiger.

Was ist billiger: Wasser im Wasserkocher vorheizen und dann in den Kochtopf kippen oder das kalte Wasser im Kochtopf erhitzen?
Je geringer die Wassermenge ist, desto günstiger ist es mit dem Wasserkocher. Das, was man in einen Wasserkocher reinkriegt, ist tendenziell günstiger. Es sei denn, man hat einen Induktionsherd. Dann dürfte der Unterschied sehr gering sein. Bei allen anderen Kochfeldern ist der Wasserkocher günstiger. Zur Erklärung: An einem Kochfeld gibt es eine Menge Material, das erhitzt wird. Dann kommt der Kochtopf und das, was er während des Aufheizvorgangs an Wärme verliert, noch dazu.

Was ist billiger: Wärmflasche oder Heizkissen?
Wärmflasche, weil das Wasser nur einmal erhitzt wird. Das Heizkissen verbraucht dauerhaft Strom.

Was ist billiger: Ein Kühlschrank, der voll ist oder einer, in dem wenig drin ist?
Einer der leerer ist, verbraucht mehr Strom. Denn, wenn die Kühlschranktemperatur erreicht ist, hält sie eine ganze Weile. Wenn man die Tür öffnet, fällt die kalte Luft heraus. Je mehr nach außen dringt, desto mehr muss auch wieder runtergekühlt werden. Wenn man einen großen Kühlschrank hat, sollte man freie Flächen mit Wasserflaschen, Styropor-Klötzen oder ähnlichem füllen. Dann fällt weniger Luft raus.

Was ist billiger: Brot selbst backen oder für zwei Euro beim Bäcker kaufen (nur bezogen auf die Stromkosten, nicht auf die Zutaten)?
Wenn man zwei Stunden den Backofen laufen lässt, verbraucht man zwei, drei Kilowattstunden. Die Stromkosten liegen bei circa einem Euro höchstens. Dann ist wieder die Zutatenfrage die entscheidende.

Was ist billiger: Mit dem Heizlüfter zu heizen oder mit der Gasheizung?
Selbst wenn man sich die aktuellen Gaspreise anschaut, ist es eindeutig günstiger die Zentralheizung laufen zu lassen.

Was ist billiger: Das Geschirr mit der Hand zu spülen oder mit der Spülmaschine?
Die Spülmaschine ist günstiger. Die Spülmaschine braucht die meiste Energie für das Aufheizen des Wassers, nicht für die Bewegung. Die Hersteller haben über die Jahre die Wassermenge deutlich reduziert. Beim Spülen mit der Hand braucht man deutlich mehr Wasser. Und eine Spülmaschine braucht, wenn sie besonders sparsam ist, 0,7 Kilowattstunden für einen Spülvorgang.

H. Weinreuter
H. Weinreuter
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