Coronavirus Schutzimpfungen in Arztpraxen beginnen schleppend

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In den Praxen vieler Hausärzte in Rheinland-Pfalz stehen die Telefone nicht still: Die Patienten wollen wissen, ob und wann sie eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus bekommen können. Einen genauen Überblick gab es zunächst nicht.

Die Corona-Impfungen in den rheinland-pfälzischen Arztpraxen werden aus Sicht des Hausärzteverbands nur ganz langsam anlaufen. Impfstart sei am Mittwoch, weil die Lieferung der Impfstoffe erst für Dienstag zugesagt worden sei, sagte die Landesvorsitzende des Hausärzteverbands, Barbara Römer. „Der Verband geht von einer flächendeckenden Teilnahme der Hausarzt-Praxen in Rheinland-Pfalz bereits in dieser Woche aus.“ In dieser Woche werde es aber noch eine sehr geringe Zahl an Impfdosen in den Praxen geben. Zudem lägen die Lieferungen im Durchschnitt um 10 bis 20 Prozent unterhalb der Bestellmenge von vergangener Woche.

24 Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer werden am Freitag an die Hausarztpraxis ausgegeben.
Speyer

Erste Hausarztpraxis bekommt am Freitag Impfstoff

Hoffen auf weitere Impfstoffdosen

Genaue Zahlen über impfende Hausärzte und Dosen konnten aber weder der Verband, noch das Gesundheitsministerium in Mainz, die Kassenärztliche Vereinigung oder der Apothekerverband nennen. Noch an den Feiertagen habe es von vielen Praxen „eine Masse an letzten Detailanfragen zum Prozedere“ gegeben, sagte Römer.

„Die Impfstoffmenge wird sich hoffentlich ab kommender Woche rapide steigern.“ Denn: „Das Impftempo steht und fällt mit den schlussendlich zugesicherten Lieferdosen.“

Ministeriumssprecher Markus Kuhlen erläuterte den Ablauf so: „Der Impfstoff geht vom Bund an den Großhandel und dann über die Apotheken an die Praxen, das Land ist in diesen Prozess nicht direkt involviert.“ Wie die Impfzentren sollten auch die Arztpraxen Daten melden, mit denen das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) das Impfgeschehen verfolgen kann. Laut Information der Kassenärztlichen Bundesvereinigung müsse täglich ein „eingeschränkter Datensatz“ übermittelt werden, jeweils die Zahl der Erst- und Zweitimpfungen, aufgegliedert nach Impfstoffen, sowie die Zahl der geimpften über 60-Jährigen.

Zahlen und Daten erst im Juli

Angaben zur Impfindikation sowie die Chargennummer würden später mit der Quartalsabrechnung erfasst und durch die Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder an das RKI übermittelt, sagte Kuhlen. „Ärztinnen und Ärzte dokumentieren die Impfungen wie gewohnt in der Patientenakte.“ Die Geimpften bekämen einen Aufkleber oder Vermerk in den Impfpass.

Die KV Rheinland-Pfalz werde die Zahlen und Daten erst im Juli bekommen, sagte KV-Sprecher Rainer Saurwein. Die Berufsvertretung der Vertragsärzte fordert eine schnellere Verlagerung der Impfungen von den Impfzentren in die Arztpraxen sowie eine Entbürokratisierung und eine höhere Vergütung. Vorgesehen seien rund 20 Euro, der Aufwand sei aber viel höher als bei einer Grippeimpfung.

 

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