Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz erwartet Höhepunkt der Corona-Krise in einer Woche

Das Durchschnittsalter der Erkrankten in Rheinland-Pfalz liegt bei 47,3 Jahren.
Das Durchschnittsalter der Erkrankten in Rheinland-Pfalz liegt bei 47,3 Jahren.

Für Mitte nächster Woche erwarten die Krankenhäuser den Höhepunkt der derzeitigen Pandemie-Welle. Das sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, am Mittwoch in Mainz.

Mit 400 freien Beatmungsbetten seien die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz gut gerüstet, so Gaß. Derzeit werden 120 Covid-19-Patienten beatmet, die Gesamtkapazität der Beatmungsbetten liege bei 950. Bis zu 300 zusätzliche Betten könnten unmittelbar aktiviert werden. Geräte für die geplante Kapazität von 1500 Betten würden nach und nach geliefert. In den Krankenhäusern sei noch Platz für Patienten etwa aus Frankreich. „Wir wundern uns, dass nicht mehr Anfragen kommen“, sagte Christian Werner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie an der Unimedizin in Mainz. Das Durchschnittsalter der Erkrankten in Rheinland-Pfalz gab Philipp Zanger vom Landesuntersuchungsamt mit 47,3 Jahren an. Die verstorbenen Covid-19-Patienten seien im Schnitt älter als 79 gewesen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte, möglicherweise könne man über Lockerungen der strengen Einschränkungen nach dem 20. April sprechen. Etwa, dass in einer ersten Stufe kleine Läden unter Einhaltung der Hygienevorgaben wieder öffnen könnten. Denkbar sei, dass Gesichtsmasken dabei „eine Rolle spielen“.

Im Grünstadter Krankenhaus sieben Mitarbeiter infiziert

Sieben Menschen, die im Kreiskrankenhaus Grünstadt arbeiten, haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Sie alle sind laut Kreisverwaltung Bad Dürkheim auf einer Station beschäftigt, allerdings nicht auf den Stationen, in denen Covid-19-Patienten behandelt werden. Die betroffene Station sei isoliert worden. Mitarbeiter der Station, die Kontakt zu den Erkrankten hatten und für den laufenden Betrieb als unverzichtbar eingestuft wurden, arbeiten mit Mund-Nasen-Schutz weiter, so die Kreisverwaltung Bad Dürkheim weiter. Sollten bei ihnen Corona-Symptome auftreten, bleiben sie zu Hause. Infizierte Mitarbeiter, die als verzichtbar eingestuft werden, sowie entlassene Patienten stehen zuhause in Quarantäne.

Darüber hinaus wurde laut Kreisverwaltung ein Mitarbeiter einer Grünstadter Dialyse-Praxis positiv getestet. Die Praxis arbeite weiter, da die Dialyse eine lebenserhaltende Therapie sei. Die Mitarbeiter tragen Mund-Nasen-Schutz und werden regelmäßig getestet. Die Patienten, die Kontakt zum infizierten Mitarbeiter hatten, stehen unter Quarantäne, können aber weiter zur Dialyse.

Speyerer Flüchtlingsheim unter Quarantäne gestellt

Nachdem zwei Bewohner einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Speyer positiv auf das Coronavirus getestet wurden, ist die Einrichtung unter Quarantäne gestellt worden. Das gelte für zunächst 14 Tage, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Zudem werden alle Bewohner mit Symptomen auf das Virus getestet. Darüber hinaus werde die Wohnsituation entzerrt, werden Personen in andere Einrichtungen verlegt und dort in einem abgegrenzten Bereich unter Quarantäne gestellt.

50 Menschen im Land am Coronavirus verstorben

Die Anzahl der Corona-Todesopfer in Rheinland-Pfalz hat sich bis Mittwoch, 10 Uhr, um sechs auf 50 erhöht. Seit Mittwoch vergangener Woche hat sich damit die Anzahl der Todesfälle verdoppelt. In der Pfalz blieb am Mittwochvormittag die Anzahl der verstorbenen Corona-Infizierten mit 13 konstant. Allein in der Stadt Koblenz und im Westerwaldkreis sind mittlerweile jeweils acht Menschenleben zu beklagen. Die Anzahl der Infizierten erhöhte sich landesweit um 195 auf 4247 Patienten – hier hat sich die Verdopplungszeit auf zwölf Tage verlangsamt. In der Pfalz waren bis Mittwoch, 10 Uhr, 1363 Infizierte registriert. Das waren 41 Patienten mehr als am Dienstag.

swzverpo
x