Rheinland-Pfalz Rechnungshof: Beanstandungen bei Musik-Hochschule

SAARBRÜCKEN (cps). Der Rechnungshof des Saarlands moniert gravierende Verstöße gegen Grundsätze der Haushalts- und Wirtschaftsführung an der staatlichen Hochschule für Musik Saar. Im Mittelpunkt der Vorwürfe steht der ehemalige Rektor und heutige ordentliche Professor, der Pianist Thomas Duis.

Bis zum Ende seiner achtjährigen Dienstzeit als Rektor - von 2004 bis 2012 - seien zumindest Schlampereien bei Spesenabrechnungen und Vergütungen gang und gäbe gewesen, schrieben die Rechnungsprüfer in einem 117-seitigen Papier. Die 450 Studierende, 42 Professoren und rund 100 Lehrbeauftragte beschäftigende Hochschule wird mit rund 4,7 Millionen Euro jährlich vom Saarland finanziert.

Der auf Veranlassung der neuen Hochschulleitung durch das Rechtsaufsicht führende Kultusministerium beauftragte Rechnungshof hat die Beteiligten aufgefordert, bis Mitte April zu Stellungnahmen abzugeben. Bis dahin werde man sich im Detail nicht äußern, hieß es gestern beim Rechnungshof.

Das SPD-geführte Kultusministerium teilte gestern mit, man prüfe strafrechtliche und disziplinarische Maßnahmen. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Auch ein ehemaliger Verwaltungsleiter der Hochschule, der heute in der Öffentlichkeitsarbeit der Saarbrücker Staatskanzlei beschäftigt ist, steht unter Verdacht, die Missstände begünstigt zu haben.

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