Hochwasser-Katastrophe Private Helfer aus der Pfalz immer noch unterwegs

Die Wirtschaftsjunioren im Einsatz in Dernau, das von der Flut stark getroffen wurde.
Die Wirtschaftsjunioren im Einsatz in Dernau, das von der Flut stark getroffen wurde.

Hilfe auf der Pfalz wurde und wird den Menschen in den Flutgebieten an der Ahr vor allem durch Feuerwehr, THW, Polizei und andere Institutionen zuteil. Aber auch private Initiativen fuhren auf eigene Faust in den Norden von Rheinland-Pfalz, um mit anzupacken. Zwei davon planen auch noch weitere Fahrten.

Einen regelrechten Pendelverkehr ins Katastrophengebiet haben die Wirtschaftsjunioren Südpfalz eingerichtet. Sie fahren zweimal in der Woche nach Dernau in der Mitte zwischen Mayschoß und Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der erste Konvoi startete keine Woche nach der Katastrophe mit sechs Fahrzeugen und 26 Personen von der Südpfalz Richtung Norden, um einem befreundeten Winzer zu helfen. Schnell verteilten sich die Helfenden allerdings auf den ganzen Ort. Mittlerweile, sagte Wirtschaftsjuniorin Sandra Kiefer-Seiter Anfang August, habe man eine Art Patenrolle für einige Familien, die unter der Katastrophe schwer gelitten haben.

Offen für willige Helfer

Inzwischen gibt es immer wieder Fahrten kleinerer oder größerer Gruppen zu Eintages- oder Mehrtages-Einsätzen. Man muss kein Mitglied der Wirtschaftsjunioren sein, um sich für die Einsätze melden zu können: Möglich ist das unter der E-Mail-Adresse hilfe@wj-suedpfalz.de.

Ehrenamtliche Helfer warten geduldig auf ihren Einsatz im verwüsteten Ahrtal.
Ahrtal

Wie zwei Unternehmer die privaten Helfer organisieren

Als Anlaufstelle für einzelne Helfer, die nicht im Rahmen einer größeren Aktion anreisen, verweisen die Behörden auf das Helfer-Shuttle, einen Bus-Pendeldienst, der Freiwillige an Einsatzorte verteilt. Der Einstieg ist zentral gelegen: Die Busse des Helfer-Shuttles starten an einem Parkplatz, der eine direkte Zufahrt von der A61 besitzt, in einem Industriegebiet bei Grafschaft, etwas nördlich von Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Auch aus der Nordwestpfalz ist ein Bus mit Helfern ins Ahrtal gefahren – und er soll wieder fahren, wenn es nach der Organisatorin Bettina Schubert aus dem Kreis Kusel geht. Schubert hat den Bus nach eigener Aussage organisiert, „weil ich helfen wollte“. Unterstützt wird sie von der Firma Westrich aus Baumholder, die das entsprechende Fahrzeug kostenlos zur Verfügung stellte, und der Kuseler Kreisverwaltung, über die Interessenten sich anmelden konnten und wahrscheinlich auch erneut anmelden können.

Um 4.30 los an die Ahr

Der Termin für die zweite Fahrt steht noch nicht fest, nach Mitte September sieht es derzeit aus. Schubert hofft auf eine etwas bessere Resonanz als bei der ersten Aktion, denn in dem Bus hatten eigentlich 50 Leute Platz, 20 sind am Ende mit zur Ahr gefahren. Der Bus nahm die Helfer nach der Abfahrt Samstagmorgens um 4.30 Uhr an verschiedenen Stellen im Kreis auf und fuhr Sonntagabends zurück. Einige seien auch wieder mit dem Bus zurückgekommen, andere noch im Ahrtal geblieben und auf anderen Wegen zurückgekehrt, berichtet die Sprecherin der Kreisverwaltung – ähnlich dürfte es auch bei der geplanten zweiten Fahrt laufen. Wer Interesse an einer Teilnahme bekunden möchte, kann dies mit einer Mail an die Kreisverwaltung unter christa.dahl@kv-kus.de tun.

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