Rheinland-Pfalz Plätze für 41 Prozent der Unterdreijährigen

(kad). In Rheinland-Pfalz gibt es für jedes vierte Kind unter drei Jahren einen Platz in einer Kindertagesstätte oder in der Kindertagespflege. Familienministerin Irene Alt (Grüne) bezifferte die Betreuungsquote gestern auf 41 Prozent, wovon auf die Tagespflege 2,3 Prozent entfallen.

MAINZ

Damit entspreche der Ausbau dem Bedarf, den das Deutsche Jugendinstitut für Rheinland-Pfalz errechnet habe, sagte Alt. Das Land gehe aber darüber hinaus und investiere in diesem und im nächsten Jahr weitere 35 Millionen Euro in den Ausbau der Betreuungsplätze, den die Kommunen und freie Träger zu verantworten haben. Die Versorgungsquote werde dann bei 45 Prozent liegen.

Für den künftigen Ausbau hat das Land die Richtlinie für die Verteilung der Landesfördergelder geändert - die vom Bund bereitgestellten Mittel sind schon verteilt. Gemäß der Richtlinie soll der konkrete Bedarf an weiteren Plätzen für Unterdreijährige bei der Förderung ebenso berücksichtigt werden wie die Siedlungsstruktur und die finanzielle Lage der Träger.

Besonders in den großen Städten bestand die Befürchtung, dass die Kommunen die Kindertagesstätten-Plätze nicht so schnell aufstocken können, wie es die Nachfrage aufgrund des Rechtsanspruchs auf Kindertagesbetreuung erforderlich machen könnte. Beispielsweise sind in Mainz laut Stadtpressesprecherin Ellen König vier Klageverfahren anhängig, eines auf Zuteilung eines Kindergartenplatzes, die weiteren wegen Zahlung von Kostenersatz beziehungsweise Verdienstausfall. Insgesamt wurden König zufolge 133 Anträge auf den Ersatz von privaten Betreuungskosten gestellt.

In absoluten Zahlen standen landesweit Ende 2012 für 95.718 Kinder unter drei Jahren 37.053 Betreuungsplätze zur Verfügung. Zur gleichen Zeit haben 6092 Eltern einen Antrag auf das politisch sehr kontrovers diskutierte Betreuungsgeld gestellt. Dieses Betreuungsgeld soll Eltern, die ihre Kinder im Anschluss an die Elternzeit bis zu deren drittem Geburtstag zu Hause betreuen, zugute kommen. Von den Anträgen wurden nach Angaben des Familienministeriums bisher 4006 bewilligt und 387 abgelehnt. Über die übrigen Anträge sei noch nicht entschieden.

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