Maikammer Pfalz-Wetter: Bald kommt die Hitze

Eisheilige: Für Hobbygärtner sind sie besonders wichtig, denn sie bestimmen, wann die Pflanzen draußen stehen können.
Eisheilige: Für Hobbygärtner sind sie besonders wichtig, denn sie bestimmen, wann die Pflanzen draußen stehen können.

Die Hitze ist im Anmarsch. Für nächste Woche prognostiziert Wetterexperte Christian Müller bestes Badewetter. Ob Bauern und Hobbygärtner sich wegen des Nachtfrosts Sorgen müssen, auch dazu wagt er eine Prognose.

Ein Ende der kalten, regnerischen Tage ist in Sicht: In den nächsten Tagen wird es immer wärmer. Entlang des Rheins erwarten die Experten von „Klima-Palatina“ in Maikammer am Donnerstag, 12. Mai, Spitzenwerte um die 28 Grad. Lokale Gewitter sind jedoch möglich.

Das müssen Landwirte und Hobbygärtner beachten

Die Eisheiligen bringen Mitte des Monats oft nochmals Nachtfrost. Zwischen dem 11. und 15. Mai wird es allerdings in diesem Jahr keinen geben, wie Christian Müller betont.

Das bedeuten Eisheilige

„Unter den Eisheiligen versteht man eine schon seit dem Mittelalter für Mitte Mai geltende wiederkehrende Wetterregel“, erläutert Müller. Gemeint sei immer der Zeitraum von 11. bis 15. Mai. Jedem Tag sei der Name eines Heiligen zugeordnet worden, dessen Namenstag auf den jeweiligen Stichtag fällt, so der Wetterexperte. Die Bauernregel sollte die wiederkehrenden Kälteeinbrüche und Nachtfröste widerspiegeln. Grade für die Landwirte würden diese und andere Bauernregeln als Maßstab für ihre Arbeit auf dem Feld und im Weinberg gelten. „Die Bauernregel über die Eisheiligen dürfte wohl im Mittelalter aufkommen sein. In dieser Zeit herrschte in Mitteleuropa die sogenannte kleine Eiszeit, eine Phase die deutlich kälter war, als die heutige“, berichtet Müller.

Vertreibt der Klimawandel die Eisheiligen?

Seit längerem mache sich in der Pfalz der Klimawandel mit steigenden Mittel-Temperaturen bemerkbarer, so der Wetterexperte. Die Kälteeinbrüche fielen statistisch gesehen deutlich weniger gravierend für die Landwirtschaft aus als früher. 1960 und 1980 beispielsweise seine im Mai Temperaturen um die minus 3 Grad gemessen worden. „Trotzdem kommt es immer wieder auch in den vergangenen Jahren Mitte Mai zu merklich kühleren Nachttemperaturen. Die Eisheiligen sind also nach wie vor eine meist eintretende Bauernregel auch in unserer Zeit“, so Müller.

Schneechaos Anfang April

Badehose, Schneestiefel, Regenschirm und lange Mäntel: Im April wusste man oft nicht, welches Wetter einen vor der Tür gerade erwartet. Der Bauernregel „der April macht was er will“ wurde bestätigt. „In besonderer Erinnerung dürfte vielen Pfälzern der Freitag 8. April bleiben, als ein Tief über Mitteleuropa bei uns in der Pfalz den ganzen Tag über für kräftigen, sowie anhaltenden Dauerregen sorgte“, berichtet Müller. Der Schnee ging erst in der West- und dann später auch in der Vorderpfalz abends in Schnee über.

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Deshalb hat es plötzlich geschneit

„Grund hierfür, war der Umstand, dass kältere Luft es unerwartet doch schaffte, sich bis zum Boden hin durchzusetzen, so dass die Temperaturen bis auf 0 Grad sinken konnte und somit aus dem prognostizierten Schneeregen rasch reiner Schnee wurde“, erläutert Müller. „Auf der Kalmit wurden am 9. April morgens 21 Zentimeter Neuschnee gemessen. Der bisherige April-Rekord im Pfälzerwald stammt jedoch 28. April 1981 von unglaublich 40 Zentimetern“, sagt Müller. Die Folge: gesperrte Straßen, Staus und ausgefallene Züge. Im Wald war die Situation für Wanderer noch Wochen danach gefährlich, weil die Äste abgeknickt waren und auf sie herabzustürzen drohten.

Auf dem Taubensuhl Nahe Landau sowie in Ruppertsecken (Donnersbergkreis) fielen 16 Zentimeter Schnee und damit die höchsten Mengen. Am wenigsten fiel in Frankenthal: 3 Zentimeter.

Hier fiel der meisten Niederschlag

Am wenigsten regnete es in der Region Grünstadt und nördlich davon. In Summe wurden laut Müller im April 45 Liter pro Quadratmeter registriert. Am feuchtesten war es in der Westpfalz rund um Trippstadt mit rund 100 Litern pro Quadratmeter sowie in Kandel mit 102 Liter im Monat April.

Frühsommer und kaltes Ende

Mitte April wurde es fast schon sommerlich bei Temperaturen zwischen 23 und knapp 25 Grad entlang des Rheins. „In der letzten Aprildekade gingen die Temperaturen bedingt durch eine etwas kühlere Nordost-Strömung wieder zurück, doch nennenswerter Niederschlag in Form von teils gewittrigen Regenschauer fiel dann erst wieder am 25. und 26. April. Der April ging danach dann am 30. Bedeckt und trübe, sowie sehr kühl bei lediglich 12 Grad zu Ende“, so Müller.

Zu kalt, zu warm oder doch normal?

„Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,5 Grad in der Vorderpfalz, sowie 8,9 Grad in der Westpfalz ist der April im Vergleich zum langjährigen 30-jährigen Klima-Mittel (von 1991 bis 2020) pfalzweit recht durchschnittlich mild verlaufen“, urteilt Müller.

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