Rheinland-Pfalz Neue Doppelspitze bei IKK Südwest

KAISERSLAUTERN/SAARBRÜCKEN (jüm/cps). Roland Engehausen und Jörg Loth werden die IKK Südwest künftig gleichberechtigt führen. Mit der Berufung dieser Doppelspitze will die Innungskrankenkasse einen Schlussstrich unter die Affäre um ihren amtsenthobenen Alleinvorstand Frank Spaniol ziehen.

Mit der gestrigen Entscheidung für Engehausen und Loth hat der IKK-Verwaltungsrat das Ziel, sowohl eine erfahrene Führungskraft aus den eigenen Reihen als auch einen externen Fachmann zu berufen, verwirklicht. Dies erklärten die Verwaltungsratsvorsitzenden Ralf Reinstädtler und Rainer Lunk. Beide Entscheidungen fielen einstimmig, 35 qualifizierte Persönlichkeiten hatten sich beworben. Der 44-jährige Engehausen verantwortet bei der Siemens-Betriebskrankenkasse in München die Bereiche Privatkunden, Kommunikation und Marketing. Er wird im Sommer seinen Dienst als Vorsitzender des Vorstandes aufnehmen. Bis dahin wird die Kasse von Jörg Loth alleine geleitet. Der 46-Jährige gehört der IKK Südwest seit 17 Jahren an und war bisher als Geschäftsführer tätig.

Am Morgen hatte sich das Sozialgericht in Saarbrücken mit dem Fall des früheren IKK-Chef Spaniol befasst. Das Gericht sah die Gründe für seine durch den Verwaltungsrat veranlasste Amtsenthebung als gerechtfertigt an. Spaniol hatte vor Land- und Sozialgericht gegen seine fristlose Kündigung geklagt, war mit einstweiligen Verfügungen und Mitte Januar dann auch in der Hauptverhandlung vor dem Landgericht gescheitert.

Der Verwaltungsrat hatte die Kündigung im April 2013 damit begründet, dass sich der 48-Jährige im Januar 2009 wegen seiner damaligen Spielsucht unrechtmäßig 30.000 Euro aus der Versicherungsklasse angeeignet hatte. Spaniol beharrte auch gestern vor dem Sozialgericht darauf, es habe sich um ein Mitarbeiterdarlehen gehandelt. Die IKK lehnt es ab, Spaniol nur seines Amtes zu entbinden. Denn dann hätte die Kasse noch eine Pension an den Ex-Vorstand zahlen müssen. Durch die Enthebung aus seiner Organstellung bei der 690.000 Versicherte zählenden Kasse geht Spaniol nun leer aus. Gestern deutete er an, in der Zivilsache Berufung beim Oberlandesgericht einlegen zu wollen. (Foto: IKK Südwest)

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