Rheinland-Pfalz Loreley-Plateau soll naturnäher werden

Die Baustelle auf dem Loreley-Plateau über dem Rhein bei St. Goarshausen aus der Vogelperspektive. Die mehrere hundert Meter lan
Die Baustelle auf dem Loreley-Plateau über dem Rhein bei St. Goarshausen aus der Vogelperspektive. Die mehrere hundert Meter lange Blickachse vom Eingang des künftigen Landschaftsparks bis zu den Fahnen an der Spitze der Felsnase ist bereits zu erkennen.

«St. Goarshausen.»Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich liegt die Verschönerung der weltbekannten Loreley am Rhein nach offiziellen Angaben im Zeitplan. Bei der zusätzlichen Umgestaltung der dortigen denkmalgeschützten Freilichtbühne aus der NS-Zeit könnte es dagegen eine Verzögerung geben.

Fort von Parkplatz und Straße, hin zu Wiese und Felsen: Das in die Jahre gekommene Felsplateau im Herzen des Welterbes Oberes Mittelrheintal soll naturnäher werden. Den ersten Spatenstich hat es am 29. September vergangenen Jahres gegeben. Nun bestimmen Bauzäune das Bild und überraschen manche spontane Besucher. Viele große Bäume sind gefallen, neue sollen nachwachsen. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, Werner Groß, sagte: „Was man in der Bau-Infobox im Besucherzentrum auf der Loreley in der Theorie sieht, kann man auch in der Wirklichkeit strukturell schon erkennen.“ So gebe es bereits die mehrere hundert Meter lange neue Blickachse der künftigen zentralen Promenade vom Eingang des künftigen Landschaftsparks bis zu den Fahnen auf der Spitze der Felsnase. Noch gelangen Touristen bis dorthin. „Ab November machen wir da aber komplett zu. Dann wird an verschiedenen Aussichtspunkten zugleich gearbeitet“, ergänzte Groß. Geplant ist auch ein „Mythenpfad“. Der neue Park soll bis Ende 2018 fertig sein und seine Eröffnung im Frühling 2019 folgen. Daran habe sich nichts geändert, sagte der Bürgermeister. Mehr als zehn Millionen Euro sind für den Landschaftspark veranschlagt und sechs Millionen Euro für die Umgestaltung der amphitheaterartigen Bühne. Deren neue große weiße Zeltkuppel steht bereits. Mit zahlreichen Spektakeln wird die Bühne auch während der Baujahre weiter bespielt. Ihr Geschäftsführer Ulrich Lautenschläger sagte: „Auch wir sind eigentlich im Zeitplan. Ich glaube allerdings nicht, dass unser Backstage-Gebäude für Künstler und Administration bis zum Frühling 2019 fertig ist.“ Grund seien gestiegene Kosten und weitere Auflagen. Solange werde mit Containern improvisiert. Lautenschläger bedauerte: „Es wurden mehr Bäume gefällt als nötig. Die fehlen uns für Schatten und Optik. Die nachgepflanzten Bäume wachsen ja nur langsam.“ Der Bühnen-Geschäftsführer kritisierte, „dass beim Landschaftspark geplant wurde, ohne unsere Logistik zu bedenken“. Nötig wären bessere Zufahrten für Lastwagen zur Bühne. „Aber egal, was passiert, auch nächste Saison sind wir wieder da, auch mit unserem Rockfels-Festival vom 21. bis zum 23. Juni 2018.“ Die Loreley-Bühne ist legendär: Hier traten beispielsweise schon Bob Dylan, Joe Cocker, Die Toten Hosen, Metallica, Eric Burdon, die Red Hot Chili Peppers und Carlos Santana auf.

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